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Di, 23. April 2013, 16:20

Software::Automatisierung

Open Home Control: Offene Hardware für die Heimautomatisierung

Vor einer Woche startete Uwe Freese das Projekt Open Home Control. Mit der leicht selbst zu bauenden offenen Hardware lässt sich eine Heimautomatisierung realisieren, die im Gegensatz zu proprietären Lösungen sicher ist.

Systeme für die Heimautomatisierung werden heutzutage in großer Auswahl angeboten, zumeist mit proprietärer Hard- und Software. Dabei scheinen viele Hersteller keine Gedanken an die Sicherheit dieser Systeme zu verschwenden. Wie Uwe Freese bei einer Recherche nach solchen Systemen herausfand, findet bei vielen Systemen eine Datenübertragung im Klartext statt. Das ermöglicht das Abhören der Systeme von außen. In einigen Fällen können aufgezeichnete oder selbst generierte Datenpakete gar verwendet werden, um die Systeme von außen zu manipulieren.

Eigentlich wollte Uwe Freese lediglich seinen selbst konstruierten Feuchtigkeitssensor mit einem solchen System verbinden; als ihm jedoch deren Nachteile klar wurden, beschloss er, seine Hardware zu einem vollständigen Heimautomatisierungssystem zu erweitern. Jetzt hat er das System als Open Home Control der Öffentlichkeit vorgestellt.

Fotostrecke: 3 Bilder

Open Home Control: Temperatursensor
Open Home Control: Dimmer
Open Home Control: Prototyp der Basisstation
Open Home Control besteht aus Hardware, Firmware und PC-Software. An Hardware sind eine Basisstation und ein oder mehrere Sensor-Systeme nötig. Bis zu 255 Sensoren sind möglich, was das System wohl auf einzelne Wohnungen oder kleine Gebäude beschränkt. Die Systeme kommunizieren drahtlos über das RFM12-Protokoll. Über dieses werden mit AES verschlüsselte Pakete gesendet. Basisstation und Sensoren sind kleine eingebettete Systeme mit einem 8-Bit-Microcontroller ATMega mit 16 bis 32 KB Flash und 1 bis 2 KB RAM. Diese Controller sind sehr preisgünstig und stromsparend. Das Projekt stellt Platinen-Layouts für alle Komponenten unter der Lizenz Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported zur Verfügung. Die Firmware der Controller steht unter der GPLv3.

Die Basisstation wird per USB an den PC angeschlossen. Für die Kommunikation mit dem PC steht ein simples Perl-Skript zur Verfügung. Eine Integration in bereits bestehende freie Software für die Heimautomatisierung, insbesondere das in Perl geschriebene FHEM, ist geplant. Ebenso plant Uwe Freese, professionell hergestellte fertige Hardware zum Kauf anzubieten für alle, die nicht selbst löten und Firmware flashen wollen.

Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen und sucht nach begeisterten Mitstreitern, die ihre Ideen einbringen wollen. Es dürfte kaum ein Zweifel bestehen, dass diese Mitstreiter nicht lange auf sich warten lassen werden.

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