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Mi, 23. Oktober 2013, 08:00

Software::Virtualisierung

10 Jahre Xen

Der Community-Manager des Xen-Projekts, Lars Kurth, erinnert anlässlich der am 21. Oktober exakt 10 Jahre zurück liegenden ersten Veröffentlichung des Hypervisors in einem Blog-Eintrag an die Anfänge des Projekts und blickt auf die wechselvolle Geschichte von Xen zurück.

xenproject.org

Der Hypervisor Xen wurde als Open-Source-Projekt erstmals am 21. Oktober 2003 auf dem 19. ACM Symposium on Operating Systems Principles der Öffentlichkeit präsentiert. Lars Kurth lässt in einem Blog-Eintrag die von Erfolgen und Krisen gleichermaßen geprägte Entwicklungsgeschichte von Xen Revue passieren.

Die Wurzeln von Xen reichen bis in die späten 90er Jahre und an die Universität Cambridge zurück. Hier entstand Xen ursprünglich im Rahmen des Forschungsprojekts »Xenoserver«. Xenoserver hatte zum Ziel, eine »öffentliche Infrastruktur für Distributed Computing via WAN« zur Verfügung zu stellen, laut Kurth genau das, was heute unter der Bezeichnung »Cloud Computing« gehandelt wird. Da wundert es kaum, dass Xen auch bei den Cloud-Infrastrukturen von Amazon Web Services (AWS) und Rackspace Verwendung findet, zwei der ältesten und ersten Protagonisten der Cloud-Szene.

Kurth lässt in seinem Blog aber auch die wenig erfreulichen Aspekte der wechselvollen Geschichte nicht aus. So schaffte bekanntlich der von Red Hat erst im Jahr 2008 von Qumranet übernommene und in Folge unter eine Open-Source-Lizenz gestellte KVM-Hypervisor als Spätstarter schon mit der Linux-Version 2.6.25 den Sprung in den offiziellen Kernel-Code und degradierte Xen zu einem vom Aussterben bedrohten Dinosaurier.

Die Gründe dafür verschweigt Knuth nicht. Nachdem die Xen-Entwickler mit XenSource ein kommerziell agierendes Unternehmen mit dem Ziel gegründet hatten, Xen als Industriestandard zu etablieren, war Xen viele Jahre ein nahezu konkurrenzloser Vorreiter. Das habe dazu beigetragen, dass sich auch das Gemeinschaftsprojekt in dieser Zeit insgesamt wenig bewegt habe. Zudem habe man auch zu wenig für die Gemeinschaft getan, die in der Folge unter ihrem schlechten Ruf gelitten habe. Auch auf der technischen Seite habe es Fehler gegeben. So habe man den Linux Kernel, Qemu und die Distributionen zu lange vernachlässigt. Im Gegensatz zu anderen Open-Source-Projekten habe man dann aber doch noch die Kurve gekriegt, etwa indem man die Projektverwaltung optimiert und die Zusammenarbeit mit anderen Projekten vorangetrieben sowie neue Markting-Kampagnen gestartet habe. Außerdem habe man in den vergangenen Jahren auch die Anwender und externe Entwickler aktiv eingebunden.

Lohn der Mühe: seit einiger Zeit wächst die Gemeinschaft wieder, besonders seit Citrix - das 2007 XenSource gekauft hatte - seinen XenServer-Management-Toolstack »Xapi« Anfang diesen Jahres zusammen mit Xen.org wieder zurück an das Xen-Projekt übertragen hat, welches bei der Linux Foundation beheimatet ist. So ist Xapi heute ein Unterprojekt von Xen. Inzwischen erobert sich Xen sogar neue Anwendungsgebiete etwa im Bereich Smartphones und Fahrzeug-Informationssysteme.

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