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Fr, 22. November 2013, 11:19

Gesellschaft::Politik/Recht

Andalusisches Parlament einstimmig für freie Software

Das Parlament der spanischen autonomen Region Andalusien hat die Regierung letzte Woche einstimmig aufgefordert, zu freier Software zu wechseln. Schulen und Verwaltung in Andalusien setzen allerdings schon jetzt stark auf Linux und freie Software.

EU

Wie das europäische Open Source-Observatorium berichtet, waren sich die Abgeordneten des andalusischen Parlaments einig, als sie eine Resolution beschlossen, die sich an die Regierung der autonomen Region wendet. Die Regierung wird darin aufgefordert, zu freier Software zu wechseln, da sie die Kooperation und den Informationsaustausch in der Regierung verbessere. Proprietäre Software soll dagegen künftig so weit wie möglich gemieden werden, da sie erstens das Risiko in sich trage, Monopole zu fördern, zweitens die Kosten erhöhe und drittens die Sicherheitsrisiken ansteigen lasse. Die Region solle freie Software zu einem strategischen Ziel erklären und nicht nur ihre Entwicklung und Nutzung fördern, sondern auch die Unternehmen und Selbstständigen im Bereich freier Software unterstützen.

Letzteres stellt sich nach Ansicht der Partei Izquierda Unida (vereinigte Linke) von selbst ein, da die zu vergebenden Aufträge zu einem diversifizierten IT-Sektor, mehr Beschäftigung und erhöhten IT-Kompetenzen führen werden, eine Konsequenz, die von bestimmten Software-Herstellern immer noch bestritten wird. Ignacio García, Sprecher der Izquierda Unida, klagte in seiner Rede vor dem Parlament die großen Hersteller proprietärer Software an, auf virulente Weise freie Software diskreditieren und behindern zu wollen.

Auch die Partido Popular unterstützte den Antrag, zeigt sich laut ihrem Sprecher José Eduardo Diaz etwas reservierter. Es müsse weiterhin die Freiheit bestehen, das System zu wählen, das für die Bürger am nützlichsten sei. Dennoch weist auch er darauf hin, dass freie Software zur Entstehung von zahlreichen neuen IT-Unternehmen geführt hat. Die PP war jedoch, obwohl sie seit 2012 die stärkste Fraktion ist, noch nie an der Regierung beteiligt, die aktuell von PSOE und IU gebildet wird.

Nach dieser Resolution darf man vermuten, dass der Einsatz freier Software in Andalusien weiter ansteigen wird. In den Schulen wird bereits weithin auf Linux gesetzt. Im September 2012 waren bereits 400.000 Linux-Desktops und Laptops im Einsatz, die mit dem Ubuntu-basierten Guadalinex Edu laufen. Auch die Verwaltung ist zumindest teilweise schon auf Linux-Desktops migriert. Die damalige Regierung bezeichnete freie Software als »das Herz der Richtlinien und Strategien Andalusiens« und nannte neben der offensichtlichen Einsparung von Lizenzkosten die technologische Unabhängigkeit, Flexibilität und einfachere Verwaltung als strategische Vorteile.

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