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Mi, 18. Dezember 2013, 14:10

Software::Web

WebODF: Office im Browser

Die Firma KO GmbH hat eine JavaScript-Bibliothek entwickelt, die das Bearbeiten von ODF-Dokumenten im Webbrowser ermöglicht. Ein Blogeintrag stellt das System nun näher vor.

ViewerJS mit einem ODF-Dokument mit Inspektion des Dokumenten-Codes

Aditya Bhatt

ViewerJS mit einem ODF-Dokument mit Inspektion des Dokumenten-Codes

WebODF ist eine JavaScript-Bibliothek, die das Ansehen und Bearbeiten von ODF-Dokumenten im Webbrowser ermöglicht. Auch das gemeinsame Online-Arbeiten an einem Dokument wird dadurch möglich. Hinter WebODF stehen die Firmen KO GmbH, die sich als »The OpenDocument Company« bezeichnet und maßgeblich die freie Office-Suite Calligra entwickelt, und OwnCloud. Die gleichnamige Filesharing-Software OwnCloud gehört auch zu den Programmen, die WebODF verwenden. Das kürzlich erschienene OwnCloud 6 enthält unter dem Schlagwort »OwnCloud Documents« eine Teilmenge der Editierfunktionen von WebODF.

Der KO GmbH-Entwickler Aditya Bhatt beschreibt nun in seinem Blog WebODF näher. Zunächst ist WebODF eine JavaScript-Bibliothek, mit der man ODF-Dokumente im Webbrowser darstellen kann. Der Code läuft zur Gänze im Webbrowser und besitzt keine Abhängigkeiten. ODF-Dokumente werden dabei nicht nach HTML konvertiert, sondern, weil ODF bereits ein XML-Format ist, mittels eines geeigneten Stylesheets direkt angezeigt. Dies kann man leicht bestätigen, indem man den Quellcode der angezeigten Seite inspiziert - er ist identisch mit dem Dokument selbst.

Funktional ähnelt WebODF dem mittlerweile in Firefox mitgelieferten PDF.js zum Anzeigen von PDF-Dateien direkt im Browser. Die ebenfalls von der KO GmbH entwickelte Bibliothek ViewerJS nutzt dies, um die Anzeige beider Formate mit einem einzigen Programm zu ermöglichen.

Fotostrecke: 4 Bilder

ViewerJS mit einem ODF-Dokument mit Inspektion des Dokumenten-Codes
Editieren in WebODF
OwnCloud 6 mit WebODF
Gemeinsames Editieren in WebODF
Doch WebODF kann darüber hinaus auch ODF-Dokumente bearbeiten. Der eingebaute Editor wurde mit dem Dojo-Toolkit realisiert und hat in letzter Zeit schnell an Funktionalität zugelegt. Alle Aktionen laufen im Webbrowser ab und benötigen keinen Server. Einen Server benötigt man allerdings für die jüngste Funktionalität, das gemeinsame Editieren von ODF-Dokumenten über das Netz. Spätestens seit dem Spionageskandal der NSA sollte man zu Recht keinerlei Vertrauen mehr in ähnliche Online-Dokumentenbearbeitungsmöglichkeiten setzen, wie sie zum Beispiel von Google und Microsoft angeboten werden. Hier gibt es mit WebODF und OwnCloud Documents Abhilfe, da man OwnCloud auf eigenen Servern abhörsicher betreiben kann.

Bearbeiten zwei oder mehr Benutzer gemeinsam ein Dokument, das beispielsweise direkt von OwnCloud verwaltet wird, werden alle Änderungen an alle Benutzer übertragen, und die Änderungen können für jeden Benutzer in einer eigenen Farbe markiert werden, so dass man stets den Überblick behält. Man kann auch sehen, was die anderen Benutzer selektiert haben. Benutzer können zu einem beliebigen Zeitpunkt einer Editiersitzung beitreten oder sie verlassen. Eine wachsende Zahl von Programmen nutzt inzwischen WebODF. Der Quellcode von WebODF, der wahrscheinlich weiterhin schnell weiterentwickelt wird, ist auf Github zu finden.

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