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Fr, 28. Februar 2014, 17:35

Software::Distributionen::Debian

Debian vertraut Paketbetreuern in Sachen Systemd-Abhängigkeiten

Der technische Ausschuss von Debian (CTTE) hat in einer zweiten Abstimmungsrunde beschlossen, derzeit keine Regel zu erlassen, die bestimmt, ob Debian-Pakete ein bestimmtes Init-System voraussetzen dürfen. Die Entscheidung obliegt damit den Paketbetreuern.

Software in the Public Interest (SPI)

Auch dieser zweite Teil der Entscheidungsfindung über Zusatzfragen, die den vor etwas über zwei Wochen für Debian 8 »Jessie« als Standard gewählten Init- und System-Daemon Systemd betrafen, endete in einem Patt, das, wie schon die erste Entscheidung, durch die ausschlaggebende Stimme des Ausschussvorsitzenden Bdale Garbee zum Abschluss kam. Die Zusatzfragen waren im ersten Abstimmungsgang ausgeklammert worden, nachdem es nicht möglich war, in mehreren Anläufen einen Fragenkatalog zu generieren, der ein anderes Ergebnis als FD für »Further Discussion« erbrachte.

Die jetzige Diskussion fand weniger Aufmerksamkeit von außen und verlief daher etwas sachlicher als im ersten Teil. Trotzdem war ein Patt nicht zu vermeiden. Die Optionen liefen auf einen Gleichstand zwischen L und N hinaus, wobei L für »loose coupling« stand, was bedeutet, dass Debian-Pakete nicht von einem speziellen Init-System abhängen dürfen. Bdale Garbee entschied allerdings für Option N, was bedeutet, dass derzeit keine Entscheidung darüber getroffen wird, ob Software in Debian an ein Init-System gekoppelt sein darf.

Garbee hat seine Entscheidung für die Unterstützung mehrerer Init-Systeme, aber gegen eine Regelung zu diesem Zeitpunkt damit begründet, dass er in seiner langen Zugehörigkeit zu Debian zu der Überzeugung gekommen sei, dass man solche Entscheidungen am besten den Paketbetreuern überlässt.

Gnomes Abhängigkeit auf Systemd in Debian und Linux generell hatte die Diskussion im Oktober eingeleitet und im Sinne von Gnome wird sie nun beendet. Damit ist die intern bereits stellenweise als »Init-Wars« bezeichnete schwierige Entscheidungsfindung in Sachen PID 1 für Debian 8 »Jessie« vermutlich beendet. Vermutlich deshalb, weil Debian-Entwickler immer noch eine »General Resolution« (GR) einberufen können, um die Entscheidung des CTTE zu kippen. In der Wahl für das Standard-Init-System war hierfür ausnahmsweise bereits eine einfache Mehrheit als ausreichend festgelegt worden. War die Chance für eine GR vor zwei Wochen noch relativ hoch, so scheint es heute eher, als werde die Wahl des CTTE in beiden Durchgängen Bestand haben. Dazu trägt vermutlich auch die Entscheidung von Mark Shuttleworth für Systemd und gegen das hauseigene Upstart kurz nach der Entscheidung von Debian für Systemd bei. Nun obliegt es dem Komitee noch, bei der Fassung des Wahlergebnisses in eine Debian-Richtlinie behilflich zu sein.

Kürzlich hatte Gnome-Entwickler Matthias Clasen klargestellt, dass die Behauptungen, Gnome 3 würde nur noch im Zusammenspiel mit Systemd funktionieren, so nicht stimmen. Fakt ist, dass Gnome 3 in Debian Funktionalität bietet, die unter FreeBSD oder OpenBSD beispielsweise so nicht vorhanden ist.

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Kommentare (Insgesamt: 31 || Alle anzeigen )
Re[5]: blabla (ANTONIUS, So, 2. März 2014)
Re[2]: Fragen über Fragen... (Anonymous, So, 2. März 2014)
Re[6]: Paketbetreuern sollens richten! (Berniyh, So, 2. März 2014)
Re[5]: Paketbetreuern sollens richten! (Berniyh, So, 2. März 2014)
Re[8]: Paketbetreuern sollens richten! (gol, Sa, 1. März 2014)
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