Software::Kernel
Kernel: Systemd-Entwickler korrigieren Fehler
Die Entwickler des init-Dienstes »systemd« haben das Debugging des Daemons korrigiert, sodass Systemd nun weniger Logmeldungen generiert. Damit reagiert das Team auf die teils heftige Kritik der Kernel-Entwickler. Gänzlich verzichten will Systemd auf die Nutzung von kmsg allerdings nicht.
Larry Ewing
Eine
Änderung von Kay Sievers in Systemd korrigiert ein Problem, das Ende der vergangenen Woche bei diversen Kernel-Entwicklern
für Unmut sorgte. So hat der Daemon zuvor den Kernel-Parameter »debug« in Verbindung mit kmsg verwendet und trug dazu bei, dass das Betriebssystem beim Start sehr langsam wurde oder gar abstürzte. Ein Anwender
bat deshalb in einem Fehlerbericht um eine Änderung des Verhaltens. Unter anderem sollte Systemd einen eigenen Namensraum für Debug-Informationen verwenden. Was darauf folgte, war ein Streit - vor allem zwischen den Kernel-Hackern und den Entwicklern von Systemd.
Nun haben die Entwickler reagiert und Systemd angepasst. Wie einem Patch von Kay Sievers entnommen werden kann, verhält sich der Kern von Systemd beim Logging weniger restriktiv und logt nicht mehr alle Ausgaben direkt mittels kmsg. Dementsprechend sollte der Daemon nun nicht mehr für langsame Starts verantwortlich sein. Gänzlich verzichten wollen die Entwickler allerdings auf die Nutzung von kmsg nicht.
Wie Lennart Poettering bereits vor dem Patch schrieb, sei die Kernel-Schnittstelle die einzige Möglichkeit, zuverlässig Informationen während der frühen Boot-Phase zu loggen. So hat beispielsweise der Kernel bereits recht früh den Zugriff auf die wichtigsten Ausgabegeräte und kann zudem seine Ausgaben umlenken. Darüber hinaus wird Systemd weiterhin den Kernel-Boot-Parameter »debug« nutzen. Laut Poettering arbeiten sowohl die Kernel- als auch die Systemd-Entwickler an einem Betriebssystem für reale Personen, sodass es keine wirkliche Notwendigkeit gebe, solche Parameter zu separieren. »debug« sei demnach eine globale Option, die von beiden Systemen verwendet wird, um Probleme oder Fehler des Systems zu untersuchen. Für den Nutzer sei es die beste Möglichkeit und er sehe nicht, warum Systemd sie nicht nutzen sollte.
Von der Seite der Kernel-Hacker scheinen die Zeichen nun auch auf Entspannung zu stehen. Zwar wollen die Entwickler die Nutzung von kmsg ein wenig robuster machen und unter anderem ein Mechanismus zur Abwehr von »amoklaufenden« Logs erstellen, doch grundsätzliche Änderungen oder gar dedizierte Maßnahmen gegen Systemd wird es nicht geben.