Login
Newsletter
Werbung

Mi, 9. April 2014, 14:27

Software::Kernel

Kernel: Abstürze als QR-Code

Eine interessante - aber nicht neue - Idee stellte Teodora Baluta auf der LKML vor. Demnach soll der Kernel seine Abstürze, genannt auch Oops, wahlweise auch im QR-Code ausgeben können und so das Debugging erheblich erleichtern.

Larry Ewing

Der Linux-Kernel ist ein durchaus solides System. Er ist für seine Größe stabil und fehlertolerant. Doch auch Linux ist vor Fehlern nicht gefeit. Wohl jeder hat schon mal in seinem Leben einen Absturz oder ein sogenanntes Oops gesehen. Prinzipiell sind Oopses nichts Schlimmes, zeugen sie in der Regel nur von einem Fehlverhalten eines Subsystems, das so gravierend war, dass es dem Programmierer wichtig war, den Anwender davon in Kenntnis zu setzen. Viele solcher Fehler führen weder zum Stillstand noch zum Absturz des Kernels. Fatal sind allerdings Abstürze, die zum Stillstand des Systems führen. Denn ist ein Kernel erst einmal gestoppt, stehen dem Entwickler nur begrenzt Möglichkeiten zur Verfügung, den Fehler zu untersuchen. Im Gegensatz zu Applikationen, die im User-Space gestartet werden, wirken sich Fehler im Kernel sofort auf das komplette System aus. Oftmals bleibt dem Anwender nur die Ausgabe des Oops, die von vielen deshalb einfach abfotografiert wird.

Wenn sowieso zur Kamera gegriffen wird, warum nicht gleich die Daten so ausgeben, dass sie auch verarbeitet werden können – dachte sich Teodora Baluta und erstellte ein System, das im Falle eines Absturzes die Oops-Ausgaben gleich als QR-Code ausgibt. Die Ausgabe selbst kann mühelos mit einem herkömmlichen Smartphone fotografiert, decodiert und als Dump an den Entwickler übermittelt werden. Das spart wiederum nicht nur Zeit, sondern auch unnötige Nachfragen.

Die Idee selbst ist nicht neu. Bereits vor zwei Jahren schlug Konrad Rzeszutek Wilk vor, die Ausgabe der Oopses wahlweise auch im QR-Format auszugeben. H. Peter Anvin und Dirk Hohndel haben daraufhin mit einer Implementierung »herumgespielt«, doch zu einem Abschluss des Projektes kam es nicht. Auch andere Entwickler griffen die Idee auf, ohne aber je aus dem Stadium eines Prototypen herauszukommen. So hat beispielsweise Matthew Garrett eine eigene URL registriert, die die Handhabung von Oopses erleichtern sollte, ohne aber das Projekt zu Ende zu bringen.

Ob und wann die Arbeit von Baluta in den Kernel aufgenommen wird, steht noch nicht fest. Wie die Entwicklerin schreibt, sei das System zwar prinzipiell komplett, doch sei es noch nicht wirklich ausgetestet. Zudem kann es sicherlich weiter verbessert werden, weshalb er vorerst die Reaktion der anderen Entwickler abwarten will.

Werbung
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung