Gesellschaft::Wissenschaft
GCC erhält Software-Preis der ACM
SIGPLAN, die Special Interest Group für Programmiersprachen innerhalb der Association for Computing Machinery (ACM), hat ihren jährlichen Software-Preis vergeben. Preisträger ist die GNU Compiler Collection, die für ihren massiven Einfluss auf die Software-Industrie und Programmiersprachen ausgezeichnet wird.
gnu.org
Der
Programming Languages Software Award der
SIGPLAN, der Special Interest Group für Programmiersprachen innerhalb der Association for Computing Machinery (ACM), wird mindestens seit 2010 jährlich vergeben und zeichnet Personen oder Projekte aus, die die Software-Industrie oder die Forschung und Entwicklung von Programmiersprachen nachhaltig geprägt haben. Das kann mit Sicherheit von der GNU Compiler Collection (GCC) gesagt werden, die vor 27 Jahren als »GNU C Compiler« von GNU-Gründer Richard Stallmann initiiert wurde. Im Lauf der Jahre haben sich zahlreiche Personen an der Entwicklung von
GCC beteiligt und hunderte von Personenjahren an Arbeit in die Suite investiert.
GCC unterstützt mehr Architekturen, Programmiersprachen und Betriebssysteme als jeder andere Compiler. Die Compiler-Sammlung ist portabel, ausgereift, standardkonform und erzeugt hochgradig optimierten Code, der nur in Einzelfällen von anderen Compilern übertroffen wird. GCC stellt die Werkzeuge bereit, auf denen alle Linux-Distributionen und zahllose eingebettete Systeme beruhen.
Nach Angaben der SIGPLAN stellte und stellt GCC auch die Grundlage für für zahlreiche Experimente im Design von Programmiersprachen dar. Nicht zuletzt gehörte dazu die frühe Entwicklungsphase von C++, die Weiterentwicklungen der C- und C++-Standards, parallele Programmierung mit OpenMP und die Programmiersprache Go. GCC wurde ferner in zahllosen Forschungsprojekten genutzt, die teils bedeutende Resultate ergaben, andererseits auch wieder Innovationen zu GCC beitrugen. Daher ist GCC für die SIGPLAN ein mehr als würdiger Preisträger für den mit 2.500 US-Dollar dotierten Award.
Die vorangegangenen Preisträger waren nicht weniger renommiert. 2013 wurde der weniger bekannte, aber dennoch bedeutende Beweisassistent Coq geehrt. 2012 ging der Preis an Jikes, eine virtuelle Maschine, die Java-Bytecode erzeugt und ausführt, dabei aber ausschließlich ein Testfeld für experimentelle Funktionen und Entwicklung von Programmiersprachen bleibt. 2011 wurden Simon Peyton Jones und Simon Marlow für die Entwicklung des Glasgow Haskell Compilers (GHC) ausgezeichnet, mit dem die Entwicklung der Programmiersprache Haskell selbst einherging. Der Preisträger 2010 war Chris Lattner, der maßgebliche Entwickler von LLVM, deren Einfluss auf die Industrie nur noch mit dem von GCC vergleichbar ist, obwohl sie wesentlich kürzere Zeit existiert als GCC.