Login
Newsletter
Werbung

Mo, 7. Juli 2014, 15:45

Gesellschaft::Politik/Recht

Triest führt Apache OpenOffice ein

Die norditalienische Hafenstadt Triest stellt die Rechner ihrer Verwaltung von MS Office auf Apache OpenOffice um. Die 2200 Mitglieder starke LibreOffice-Gemeinschaft Italiens scheint mit diesem Schritt nicht ganz einverstanden und regt an, auf LibreOffice umzustellen, um die Vorteile der freien Software für die Stadt zu maximieren.

openoffice.org

Die Migration der Stadt Triest von MS Office auf Apache OpenOffice betrifft nach einem Bericht des europäischen Open-Source-Portals Joinup den größten Teil der 1.800 Rechner der Verwaltung. Joinup bezieht sich dabei auf einen bereits im Mai veröffentlichten Artikel in der lokalen Zeitung Il Piccolo sowie einen kurz danach veröffentlichten Artikel der italienischen Webseite Linux Freedom. Demnach will die Stadtverwaltung am Ende der Migration lediglich etwa zehn Lizenzen von MS Office behalten, die zur Kompatibilität mit bestimmter Software benötigt werden. Die Einsparungen daraus sollen sich binnen drei Jahren auf 900.000 Euro summieren.

Laut der Zeitung bezeichnete der Bürgermeister von Triest, Roberto Cosolini, die Umstellung als »kulturelle Entscheidung«. Offene Systeme seien im Web sehr populär. Es sei aber auch von Bedeutung gewesen, Geld einzusparen. Eine Ersparnis von 900.000 Euro in drei Jahren sei durchaus signifikant.

Die Mitarbeiter der Stadt erhielten zu einem großen Teil bereits Schulungen, um reibungslos auf Apache OpenOffice umsteigen zu können. Die Schulungen wurden von demselben Berater durchgeführt, der auch bei der Umstellung der Region Emilia Romagna an den Schulungen beteiligt war.

Die italienische LibreOffice-Gemeinschaft LibreItalia teilt in einem offenen Brief an die Stadt zwar die Freude über den Umstieg auf ein freies System, ist jedoch offenbar nicht begeistert über die Wahl von OpenOffice. Die Organisation schreibt, dass LibreOffice Apache OpenOffice aufgrund der Verwandtschaft problemlos ersetzen könne und bereits in zahlreichen italienischen Regionen und Städten zum Einsatz komme: In den Provinzen Bozen, Cremona, Macerata und Mailand sowie in Comuni di Este, Genua, Padua, Piacenza, San Benedetto del Tronto, Scandiano, Spotorno, Todi und anderen.

Zahlreiche Organisationen setzen auf LibreOffice, darunter die französische Regierung mit 15 Ministerien und 500.000 Benutzern, die spanische Region Valencia mit 120.000 Benutzern, das italienische Verteidigungsministerium mit 45.000 Benutzern, die Krankenhäuser von Kopenhagen mit 25.000 Benutzern und die Stadt München mit 15.000 Benutzern. LibreItalia weist darauf hin, dass rund 2200 Mitglieder mit ihrer Erfahrung den LibreOffice-Einsatz unterstützen könnten und die Stadt Triest mit einem Übergang zu LibreOffice den größtmöglichen Vorteil aus der Migration zu freier Software ziehen könnte.

Werbung
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung