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Do, 10. Juli 2014, 14:31

Software::Browser

Marktanteil von Firefox schrumpft

Firefox hat in den letzten zwölf Monaten seinen zweiten Platz unter den Webbrowsern an Chrome verloren. Laut Steven J. Vaughan-Nichols ein Grund für Mozilla, sich Sorgen zu machen.

Abnehmender Marktanteil von Firefox auf dem Desktop

netmarketshare.com

Abnehmender Marktanteil von Firefox auf dem Desktop

Vaughan-Nichols bezieht sich auf Auswertungen von NetMarketShare, einem Unternehmen, das monatlich Zahlen zur Browser-Nutzung erhebt. Wie weit man diesen Zahlen glauben will, sei allerdings jedem selbst überlassen. Demnach lagen die verschiedenen Versionen von MS Internet Explorer schon immer vorn, mit einem Anteil von 57,6 Prozent im August 2013 und einem leichten Anstieg auf 58,38 Prozent im Juni 2014. Alle Zahlen beziehen sich auf die weltweiten Summen; in einzelnen Ländern kann es deutliche Abweichungen von diesen geben.

Firefox hat wahrlich schon bessere Tage gesehen, vor allem in der Frühphase, als es eine große Welle der Begeisterung für Firefox gab. Im Oktober 2009 erreichte Firefox in den NetMarketShare-Messungen 23,75 Prozent und bis Juli 2012 noch etwas mehr. Doch das Web machte in den letzten Jahren eine große Entwicklung durch, und zwar nicht unbedingt in Richtung des offenen, für alle gleichermaßen nutzbaren Webs, das von Mozilla propagiert wird. Im August 2013 war der Firefox-Marktanteil bereits auf 18,88 Prozent gefallen, im März 2014 wurde der populärste freie Browser von Chrome überholt, und im Juni 2014 konnte ein beschleunigter Rückgang des Marktanteils auf 15,54 Prozent beobachtet werden.

Im gleichen Zeitraum konnte Chrome seinen Anteil von 16,00 auf 19,34 Prozent steigern. Ein verstärkter Anstieg wurde im Juni 2014 registriert, so dass es den Anschein hat, als sei der Zuwachs bei Chrome direkt durch Benutzer verursacht, die Firefox verloren gingen.

Auch Apples Browser Safari büßte an Popularität ein, fiel jedoch nur von 5,59 Prozent im August 2013 auf 5,28 Prozent im Juni 2014. Fast bedeutungslos sind Opera, der von 1,53 Prozent auf 1,05 Prozent abfiel, und der ganze Rest.

Vaughan-Nichols versucht sich an einer Erklärung dieser Zahlen. MS Internet Explorer und Chrome hätten Verbesserungen erhalten, was sicher kein Schaden war. Bei Firefox hingegen wurden die Verbesserungen durch in der Öffentlichkeit ausgetragene Diskussionen beispielsweise über Werbung auf Tab-Seiten, den neuen Geschäftsführer und anderes übertönt.

Der sinkende Marktanteil könnte zu einem finanziellen Problem bei Mozilla führen, da etwa 90% der Einnahmen der Organisation aus dem Vertrag mit Google stammen, der Ende des Jahres endet. Vaughan-Nichols bezweifelt, dass Google den Vertrag verlängern will, doch stellt sich auch die Frage, ob Google es sich, beispielsweise aus kartellrechtlichen Gründen, leisten kann, Mozilla fallenzulassen.

Mozilla plant allerdings auch, andere Einnahmequellen zu erschließen. Sollte Google wegfallen, käme ein Abkommen mit anderen Suchmaschinenbetreibern in Betracht. Firefox OS, ein alternatives Betriebssystem für Mobiltelefone und möglicherweise andere Mobilgeräte, ist eine weitere Hoffnung von Mozilla. Es ist aber noch nicht abzusehen, ob Firefox OS einen nennenswerten Marktanteil erreichen kann. Ganz hoffnungslos sieht es momentan mit Firefox auf anderen Smartphone-Betriebssystemen aus. Dort ist der freie Browser trotz aller Bemühungen von Mozilla bisher fast nicht zu entdecken.

Nach Meinung von Vaughan-Nichols muss Mozilla sehr schnell bedeutende Verbesserungen an Firefox vornehmen, sonst wird der Browser irgendwann in der Bedeutungslosigkeit versinken.

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