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Fr, 8. September 2000, 08:26

Unternehmen

LINUX-Verband LIVE: Mannheimer Studie zu Microsoft absurd

Als vollkommen absurd bezeichnete Thomas Uhl, 2. Vorsitzender des LINUX-Verbandes LIVE, in einer ersten Stellungnahme die Behauptung, ohne Microsoft würde das bundesdeutsche Bruttosozialprodukt um 30 Milliarden DM sinken.

Die Unternehmensberatung m2c hatte diese These in einer Studie gemeinsam mit der Universität Mannheim aufgestellt.

"Die Studie belegt lediglich, daß einheitliche Standards wichtig für die Produktivität in IT sind und daß ohne diese ein erheblicher Mehraufwand entsteht", so Uhl. "Das alleine ist weder neu noch besonders überraschend." Nun aus der Tatsache, daß Microsoft derzeit in vielen Bereichen die Standards vorgibt, zu folgern, ohne dieses Quasi-Monopol gebe es keine einheitlichen Standards, sei sehr weit hergeholt. Die Schlussfolgerung der Mannheimer Wissenschaftler sei ein trauriges Beispiel, wie leicht man mit einer irreführenden Fragestellung aus richtigen Daten falsche Schlußfolgerungen ableiten könne.

"Software-Experten fordern schon lange Offene Standards, um die Kommunikation zwischen verschiedenen Software-Komponenten effektiv zu gestalten" führt Uhl aus. "Microsoft hat sich in diesem Bereich jedoch nicht besonders mit Ruhm bekleckert." Besonders das Internet sei ein gutes Beispiel, wie offene Standards und freier Wettbewerb die Interaktion vieler Millonen Teilnehmer effektiv sicherstellen können.

"Es ist auch kein Zufall, daß sich im Internet offene Systeme wie das Betriebssystem GNU/LINUX oder der Open-Source-Webserver Apache gegen die proprietären Produkte von Microsoft durchgesetzt haben," sagt Thomas Uhl.

Open-Source-Software bedeute tatsächlich zwingend offene Schnittstellen, die jedem zugänglich seien.

Die Fragestellung der Mannheimer Wissenschaftler hätte nach Ansicht des LIVE also eigentlich lauten müssen: "Welche Steigerung des BSP kann man erreichen, wenn man proprietäre Microsoft-Schnittstellen durch offene Standards ersetzt?" Auch solle man vielleicht untersuchen, wie groß der Mehraufwand durch untereinander inkompatible Releases ein und der gleichen Textverarbeitung seien.

"Alleine die Tatsache, daß hier eine wissenschaftliche Studie vorgelegt wird, deren Autoren offensichtlich die Worte Standard und Microsoft synonym verwenden, zeigt, wie gefährlich das Monopol des Redmonder Software-Riesen geworden ist," konstatiert Uhl.

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