Login
Newsletter
Werbung

Mi, 26. November 2014, 09:02

Software::Browser

Google läutet Ende der NPAPI-Plugins in Chrome ein

Google will die veraltete NPAPI-Schnittstelle für Plugins in Webbrowsern loswerden. Ab Januar sollen sich solche Plugins in Chrome nicht mehr ohne weiteres ausführen lassen, im September 2015 soll die Schnittstelle dann endgültig verschwinden.

Google

Schon im September 2013 hatte Google den Fahrplan zur Eliminierung der NPAPI-Schnittstelle bekannt gegeben. NPAPI ist eine historische Schnittstelle für Plugins in Webbrowsern, die den Browsern viele Multimedia-Fähigkeiten brachte. Doch nach Ansicht der Chrome-Entwickler ist sie mittlerweile die wesentliche Ursache für Hänger, Abstürze, Sicherheitsprobleme und Code-Komplexität. Sie wird außerdem von Browsern auf Mobilgeräten nicht unterstützt. Die wenigen verbliebenen NPAPI-Plugins sollten umgestellt werden.

Mit dieser Ansicht steht Google nicht alleine da, auch Mozilla begann 2013, Plugins standardmäßig nur noch nach Bestätigung der Benutzer auszuführen, was später durch eine Whitelist ergänzt wurde. Chrome begann Anfang 2014, alle Plugins zu blockieren. Im September 2013 wurden laut einer Statistik von Chrome immer noch einige Plugins benutzt. So wurde Silverlight von 15% der Benutzer mindestens einmal in diesem Monat gestartet, Unity von 9,1%, Google Earth von 9,1%, Java von 8,9%, obwohl dieses Plugin aus Sicherheitsgründen schon länger blockiert wurde, Google Talk von 8,7% und Facebook Video von 6,0%. Inzwischen sind diese Zahlen stark gefallen: Silverlight 11%, Google Talk 7%, Java 3,7%, Facebook Video 3,0%, Unity 1,9%, und Google Earth ist nahezu verschwunden.

Während eine kleine Zahl von Plugins bisher bei Chrome auf der Whitelist stand, soll diese Liste im Januar 2015 entfernt werden, womit alle Plugins blockiert sind, wenn der Benutzer sie nicht selbst aktiviert. Im April 2015 soll die NPAPI-Unterstützung standardmäßig abgeschaltet werden und Browser-Erweiterungen, die NPAPI-Plugins voraussetzen, sollen aus dem Chrome Web-Store entfernt werden. Zu diesem Zeitpunkt könnte es aber immer noch Plugins geben, deren Umstellung auf alternative Methoden noch nicht abgeschlossen ist. Daher kann NPAPI mittels Browser-Einstellungen oder organisationsweiten Richtlinien wieder eingeschaltet werden. Ab September 2015 soll jedoch auch das nicht mehr möglich sein, und zwei Jahre nach der Verkündung des Plans soll NPAPI endgültig entfernt werden.

Für die Umstellung der NPAPI-Plugins auf alternative Methoden gibt es eine Anleitung. Viele der Funktionen, die von Plugins bereitgestellt wurden, sind mittlerweile in den Browsern selbst implementiert. Das Ziel ist es, in den Browsern alle Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen, die benötigt werden, so dass normale Erweiterungen ausreichen, äquivalente Funktionalität zu den Plugins bereitzustellen. Für die Kommunikation mit nativen Anwendungen beispielsweise ist das Native Messaging API verfügbar, für Spiele und 3D die Native Client (NaCL)-Schnittstelle. Anstelle von Plugins können auch Chrome Apps eingesetzt werden. Laut den Chrome-Entwicklern sprechen die aktuellen Zahlen dafür, dass NPAPI-Plugins im September 2015 verschwunden sein werden.

Werbung
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung