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Mo, 13. April 2015, 16:39

Software::Systemverwaltung

ZFS für Linux 0.6.4 erschienen

Das Projekt »ZFS on Linux« hat Version 0.6.4 der ZFS-Dateisystemimplementation für Linux herausgegeben. Diese Version ist funktional annähernd gleichauf mit der Referenzimplementation von OpenZFS und funktioniert mit Linux-Kerneln bis einschließlich zum heute veröffentlichten Linux 4.0.

ZFS on Linux

»ZFS on Linux« wird schon seit der Version 0.6.1 von den Entwicklern als produktiv nutzbar bezeichnet. Damals hatte »ZFS on Linux« allerdings noch einen Funktionsrückstand auf die Referenzimplementation. Mit Version 0.6.3 vom September 2014 hatte das System diesen Rückstand weitgehend aufgeholt. Jetzt ist die ursprünglich für Ende 2014 geplante Version 0.6.4 endlich erschienen.

»ZFS on Linux« bringt in Version 0.6.4 viele neue Funktionen. Es ist kompatibel zu Linux-Kerneln bis einschließlich zum heute veröffentlichten Linux 4.0. Das Dateisystem selbst erhielt neue Funktionen, die über die Flags spacemap_histogram, extensible_dataset, bookmarks, enabled_txg, hole_birth und embedded_data gesteuert werden. Asynchrone Ein- und Ausgabe (AIO) wird erstmals unterstützt. Mit dem fallocate()-Argument FALLOC_FL_PUNCH_HOLE lassen sich Löcher in Dateien stanzen, was für bestimmte Operationen die Effizienz erhöhen oder Platz auf dem Speichergerät sparen kann. zpool list gibt jetzt Informationen zur Fragmentation aus. Metadaten können mit dem schnellen LZ4 komprimiert werden. Die Metadaten können zudem auf Wunsch unabhängig von den eigentlichen Daten redundant gehalten werden. Das Verhalten von Dateisystemen, die in ein nichtleeres Verzeichnis gemountet werden, lässt sich einstellen. Damit werden offenbar Varianten von Overlay-Dateisystemen implementiert.

Das Kommando zpool kann jetzt die individuelle Festplattenkapazität anzeigen. Ab sofort kann zpool auch mit Skripten gesteuert werden, und es lassen sich Pools mit einem temporären Namen anlegen. FreeNAS steuerte ein Skript namens arc_summary.py bei. Die ZFS-Kommandos bieten nun eine automatische Kommandoergänzung für Bash, DTRACE_PROBES wurden mit Linux-Tracepoints integriert, und zdb kann Histogramme komprimierter Blöcke darstellen sowie Pools komplett importieren. Darüber hinaus wurden viele Fehler korrigiert.

»ZFS on Linux« 0.6.4 wird nicht die letzte Version der Reihe 0.6 gewesen sein, da es weitere Veröffentlichungen geben soll, bis die ioctl-Schnittstelle von /dev/zfs stabilisiert ist. Dieser Zeitpunkt markiert das Erreichen der Version 1.0. Danach wird es Versionen 1.x mit neuen Funktionen geben sowie Versionen 1.x.y, die lediglich Fehler korrigieren. Auch wenn ZFS wegen der zur GPLv2 inkompatiblen Lizenz nicht in den Linux-Kernel aufgenommen werden kann, kann es doch problemlos von den Distributionen verteilt und als Modul in den Kernel geladen werden. Das Dateisystem kann zu den in Linux enthaltenen Dateisystemen als gleichwertig angesehen werden und steht auf der Projektseite im Quellcode und als Binärpakete zum Download bereit.

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