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Do, 6. August 2015, 14:28

Software::Entwicklung

Subversion 1.9 veröffentlicht

Das Versionsverwaltungssystem Subversion liegt jetzt in Version 1.9 vor. Die neue, nach Angaben der Entwickler bisher beste Version bringt einige neue Funktionen und zahlreiche weitere Verbesserungen.

Mirko Lindner

Das zentrale Versionsverwaltungssystem Subversion versteht sich selbst als eine »bessere Alternative« zu CVS. Es beseitigt viele der Mängel und führt neue Konzepte ein. CVS-Benutzern dürfte der Umstieg auf SVN wegen der Ähnlichkeiten recht leicht fallen. Das Repositorium liegt bei Subversion zentral. Zum Bearbeiten von Dateien muss man es komplett oder teilweise in ein Arbeitsverzeichnis auschecken. Ausgecheckte Dateien sind nicht gesperrt und können von mehreren Personen parallel bearbeitet werden. Etwaige Konflikte werden beim Einchecken der Änderungen erkannt und müssen dann manuell aufgelöst werden. Wie bei CVS sind bereits zahlreiche Tools entstanden, die Subversion unterstützen. Vor einigen Jahren hat CollabNet die Entwicklung von Subversion an die Apache Software Foundation übertragen.

Über zwei Jahre nach Subversion 1.8 haben die Entwickler jetzt die Version 1.9 veröffentlicht. Die neue Version ist nach Angaben der Entwickler die beste bisher. Bei fast vollständiger Kompatibilität zur Vorversion bringt sie zwar nur wenige neue Funktionen, jedoch auch zahlreiche interne Änderungen und Verbesserungen für Administratoren.

Die größte Neuerung in Subversion 1.9 ist wohl die für Benutzer nicht sichtbare Verbesserung der Speichermethode FSFS, die mit einer Änderung des Formats einher geht. Das neue Format ist effizienter und wird über Indexe adressiert anstatt direkt. Das neue Kommando svnadmin pack kann verwendet werden, um die Revisionsdaten neu anzuordnen, so dass zusammengehörige Daten nahe beieinander liegen und oft mit einer einzigen Ein/Ausgabeoperation gelesen oder geändert werden können. Daten werden in größeren Blöcken (Standard: 64 KB) gelesen, um den Overhead zu reduzieren. Explizite Flags für svn:mergeinfo-Änderungen sollen mergeinfo-Operationen wie svn log -g beschleunigen. Ferner werden alle Revisionsdaten mit Prüfsummen abgesichert. Wer seinen Server auf das neue Format umstellen will, was offenbar zu empfehlen ist, muss nach der Installation von Version 1.9 das Repositorium exportieren und dann neu erstellen. Es existiert auch ein Kommando svnadmin upgrade, das allerdings nur eine teilweise Aktualisierung vollzieht. Es belässt das Repositorium beim alten Adressierungsschema und kann auch keine Prüfsummen verwalten und die Daten nicht ordnen.

Zur Manipulation von FSFS auf niedriger Ebene steht nun das Programm svnfsfs zur Verfügung. Als Experiment wurde eine neue Speichermethode FSX implementiert, die wesentliche Verbesserungen gegenüber dem zehn Jahre alten FSFS bringen soll, das in manchen Punkten an seine Grenzen stößt. FSX wurde ausgehend von FSFS entwickelt und ist noch nicht reif für den Einsatz. Einige seiner Ziele sind Reduktion des Metadaten-Overheads um 90%, effiziente Handhabung von sehr großen Dateien, höhere Kompressionsraten, insbesondere für alle Arten von Office-Dokumenten, effizienterer Zugriff auf Informationen, die für das Log und Merge-Operationen benötigt werden, Handhabung von Verzeichnissen in konstanter Zeit unabhängig von ihrer Größe, Versionierung von Revisionseigenschaften, partitionierbarer Speicherplatz und Speicherung beliebiger Meta- und Index-Daten.

Eine der Neuerungen auf Client-Seite ist das Unterkommando svn auth. Wie die Anmerkungen zur Veröffentlichung ausführen, kann eine Aktualisierung von Version 1.8 auf 1.9 sowohl auf Client- als auch auf Server-Seite durch einfaches Ersetzen der Programme geschehen. Auch die weiteren Änderungen sind hier beschrieben, noch etwas ausführlicher ist das Änderungslog der neuen Version. Der Download der Quellen von Subversion 1.9 ist von der Seite des Projektes möglich.

Die nächste Version von Subversion wird die 1.10 sein. Bis diese soweit ist, und wohl noch einige Jahre darüber hinaus wird Version 1.9 durch Aktualisierungen gepflegt.

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