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Mi, 26. August 2015, 11:42

Software::Web

Mozilla: Fragen und Antworten zu WebExtensions

Mozilla hat mit einem FAQ auf die Aufregung reagiert, die die Ankündigung der Einstellung der bisherigen Erweiterungsschnittstelle verursachte. Wie Mozilla schreibt, will man Erweiterungen auch künftig nicht einschränken. Dafür müssen aber neue Schnittstellen entstehen.

blog.mozilla.com

Mozillas Ankündigung vom letzten Wochenende, die bisherige Erweiterungsschnittstelle in etwa 18 Monaten einzustellen, schlug hohe Wellen. Einige Entwickler warfen ganz hin, andere äußerten Bedenken, dass Mozillas Pläne so nicht funktionieren könnten. Erstens hätten die meisten Entwickler von Erweiterungen keine Zeit und Lust, auf eine neue Schnittstelle umzusteigen, und zweitens sei die neue Schnittstelle zu eingeschränkt, um umfassende Anpassungen des Browsers zu ermöglichen.

Ein neues Dokument im Wiki von Mozilla soll nun einige Fragen zu WebExtensions beantworten und damit die dringendsten Sorgen vieler Entwickler beschwichtigen. Demnach ist es aus technischen Gründen nötig, von den auf XUL und XPCOM beruhenden Erweiterungen abzurücken, da Firefox auf die Verwendung mehrerer Prozesse umgestellt wird. Auch die interne Verwendung von XUL in Firefox soll daher nach und nach beseitigt werden. Ein zweiter Grund sind die Sicherheitsaspekte. XUL-basierte Erweiterungen haben Zugriff auf alle Teile des Browsers, und es gibt bereits Schadsoftware, die das ausnutzt. Mozilla muss also handeln.

Zugleich betont Mozilla aber auch, keine Grenzen setzen zu wollen, was Erweiterungen tun können. Daher wurde auch die Änderung so früh angekündigt, dass man mit allen interessierten Entwicklern in Dialog treten und Lösungen finden kann.

Als neue Erweiterungsschnittstelle schlägt Mozilla die »WebExtensions« vor. Zu diesen gibt es aber mehreres anzumerken. Zunächst sind WebExtensions in Firefox noch gar nicht verfügbar, sie werden gerade erst implementiert. In Google Chrome sind WebExtensions bereits implementiert, Mozilla wird für Firefox diese Implementation nicht kopieren, sondern einerseits Erweiterungen vornehmen, andererseits möglicherweise auch einige Dinge weglassen. Für Entwickler von Erweiterungen soll die Verwendung von WebExtensions dennoch Vorteile bringen, da sie die Portierung der Erweiterungen auf unterschiedliche Browser vereinfachen soll. Erweiterungen, die sich auf die gemeinsame Teilmenge der WebExtensions in verschiedenen Browsern beschränken, sollen sogar unverändert überall laufen. Für Chrome-Erweiterungsentwickler ergibt sich auch der Vorteil, dass sie ihre Erweiterungen leichter auf Firefox portieren können. Generell gibt es aber viel weniger Erweiterungen für Chrome als für Firefox.

Gründe für die Verwendung von »WebExtensions« sind vor allem, dass viele Chrome-Entwickler damit bereits vertraut sind, nach Einschätzung von Mozilla mehr als mit Mozillas eigenem Werkzeug »Jetpack«, und dass »WebExtensions« eine Blockierung von Web-Inhalten eingebaut hat, die für das Blockieren von unerwünschter Werbung, Verfolgung des Benutzerverhaltens und ähnlichem genutzt werden kann.

Festzuhalten ist auch, dass »WebExtensions« kein Standard ist. Mozilla plant einseitige Erweiterungen dieser Schnittstelle, um den Entwicklern mehr Funktionalität zur Verfügung zu stellen. Künftige Firefox-Erweiterungen sollen wie die bisherigen die Dateiendung .xpi behalten. Es besteht laut Mozilla kein Grund, dieselbe Endung wie Chrome zu verwenden, da die Pakete sowieso Browser-spezifisch signiert sind.

Wer jetzt eine neue Erweiterung für Firefox startet, sollte sich Jetpack ansehen, das laut Mozilla zukunftssicher ist, wenn man sich an die Richtlinien für die kommende Mehrprozess-Version von Firefox hält. Das »WebExtensions«-API ist ja wie erwähnt noch nicht implementiert und daher erst später eine Option.

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