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Di, 15. September 2015, 15:35

Software

3D-Druck in CUPS nur Prototyp

Die neueste Version 2.1 von CUPS brachte eine nicht näher spezifizierte anfängliche Unterstützung für 3D-Druck. Ein Artikel auf Libre Graphics World klärt die Hintergründe auf.

3D-Drucker LulzBot TAZ

libregraphicsworld.org

3D-Drucker LulzBot TAZ

Als vor zwei Wochen CUPS 2.1 erschien, war eine der hauptsächlichen Neuerungen die Unterstützung für 3D-Drucker. Viele Informationen wurden darüber aber nicht herausgegeben. Daher hat Libre Graphics World jetzt unter anderem bei Michael Sweet, dem Hauptentwickler von CUPS, direkt nachgefragt.

In dem Artikel wird klar, dass die 3D-Unterstützung von CUPS 2.1 noch eher in Anführungszeichen zu setzen ist. Sie beschränkt bislang auf die Grundtypen von Druckern und enthält keine eingebauten Filter, die CUPS-Bezeichnung für Druckertreiber. Die Unterstützung für 3D-Drucker beruht auf dem Whitepaper (PDF) der Printer Working Group (PWG) der IEEE. Innerhalb dieser Arbeitsgruppe gibt es eine 3D-Initiative, die dieses Whitepaper verfasst hat und stetig weiter verbessert. Dabei wird darauf hingewiesen, dass es zwar Gespräche mit und Unterstützung durch Hersteller gab, aber bisher noch kein Vorstoß in Richtung einer Standardisierung gemacht wurde.

Die 3D-Initiative sieht mehrere Probleme bei existierenden 3D-Druckern. Solche, die ans Netzwerk angeschlossen sind, stellen wenig oder keine Statusinformationen übers Netz bereit. Es gibt kein standardisiertes Protokoll und kein offenes Dateiformat, um die Fähigkeiten der modernsten Drucker zu nutzen. Es sind im Wesentlichen dieselben Probleme wie bei herkömmlichen Druckern, nur dass es zusätzliche Attribute gibt. Daher ergibt auch die Integration in CUPS Sinn.

Das Whitepaper definiert einige Erweiterungen des Protokolls IPP, beispielsweise Materialname, Materialtyp, Materialfarbe, Dicke der Druckschicht, aktuelle Temperatur der Düse, verschiedene Attribute zur Druckerbeschreibung und einiges mehr. Auch das Problem der Dateiformate wird angesprochen. Hier existiert beispielsweise das Format AMF (ISO/ASTM 52915), dessen Spezifikation aber nicht frei erhältlich ist. Daher wird das Format nur sehr zögerlich oder gar nicht angenommen. Von Microsoft kommt ein alternatives Format namens 3MF. Michael Sweet hatte diverse Kritikpunkte an dem Format, ist aber optimistisch, dass diese noch weitgehend beseitigt werden, nachdem er mit den Verantwortlichen des 3MF-Konsortiums diskutiert hat.

Zweifellos wird der Markt für 3D-Druck in den nächsten Jahren stark anwachsen. Zwar wird er auf absehbare Zeit nur einen kleinen Bruchteil des gesamten Druckermarkts ausmachen, doch der ansteigende Einsatz macht standardisierte und offene Protokolle und Formate wünschenswert. Sind diese Standards erst einmal etabliert, wird CUPS bereit sein, auf dieser Basis eine einheitliche Steuerung der Drucker zu ermöglichen.

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