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Fr, 20. November 2015, 11:13

Unternehmen

Jolla in finanziellen Nöten

Jolla, finnischer Hersteller des Jolla Phone und Sailfish OS, ist nach Angaben einer finnischen Zeitung in finanziellen Schwierigkeiten und beurlaubt die Hälfte der Belegschaft.

Jolla

Nach einem Bericht, der finnischen Tageszeitung Aamulehti, der sich auf mehrere Quellen stützen soll, ist der heimische Smartphonehersteller Jolla in finanziellen Nöten. Eine neue Finanzierungsrunde sollte im November abgeschlossen werden, verzögert sich aber. Daran hängen nicht nur die Gehälter der rund 120 Angestellten in Finnland, sondern auch die Auslieferung des Jolla Tablets, die sich nun noch weiter verzögert.

Als erste Maßnahme zur Begrenzung des finanziellen Engpasses beschloss das Unternehmen, mehr als die Hälfte der Belegschaft vorübergehend in einen unbezahlten Urlaub zu schicken. Es verbleibt nur eine Kernmannschaft, die das Tagesgeschäft regelt.

Die Schwarmfinanzierung des Tablets, das mit mehr als 2,5 Millionen US-Dollar zu fast 500 Prozent überfinanziert war, schloss im November 2014, die Auslieferung des Tablets an die Unterstützer sollte im Mai 2015 anlaufen. Eine erste Charge wurde vor wenigen Wochen ausgeliefert. Wegen fehlender Mittel stehen aber hier die Räder momentan still.

Im Sommer hatte sich Jolla mit dem indischen Hersteller Intex zusammengetan. Intex, zweitgrößter Smartphone-Hersteller des indischen Subkontinents, wollte noch in diesem Jahr in Indien ein Smartphone mit Sailfish OS 2.0 herausbringen, das Jolla Ende September veröffentlicht hat. Nach dem Abschluss des Partnervertrags mit Intex sagte ein Sprecher des Unternehmens, Jolla brauche in den nächsten sechs Monaten einen weiteren Partner. Dieser ist bisher nicht gefunden worden.

Die Aufteilung des Unternehmens in die Sparten Hardware und Software, die ebenfalls im Sommer vorgenommen wurde, sollte dem Unternehmen helfen, sich besser zu fokussieren. Während ein Teil des Unternehmens den Entwurf und die Herstellung von Hardware übernimmt, kümmert sich der andere Teil um die Weiterentwicklung und Lizenzierung von Sailfish OS. Analysten empfanden diesen Schritt zwar als richtig, aber als zu spät.

Die Community um Sailfish OS wird mittlerweile unruhig, sowohl was die Auslieferung der Tablets angeht als auch generell, was die Zukunft des Unternehmens betrifft. Marc Dillon, Mitgründer von Jolla, hatte das Unternehmen im September verlassen, um sich neuen Zielen zu widmen. Wie ein Sprecher mitteilte, soll es zeitnah eine Erklärung zu den jetzigen Vorgängen seitens des Unternehmens geben.

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