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Di, 8. Dezember 2015, 11:12

Software::Distributionen::BSD::DragonFly

DragonFly BSD 4.4 offiziell veröffentlicht

Nachdem die DragonFly-Entwickler das Betriebssystem bereits in der vergangenen Woche zum Download freigegeben haben, ist das Projekt nun auch offiziell veröffentlicht worden. Die neue Version bringt zahlreiche Neuerungen im Kernel, in der Treiberunterstützung und im Userland.

Dragonfly BSD

DragonFly BSD ist einen Fork von FreeBSD. Initiiert wurde das Projekt vom ehemaligen FreeBSD-Entwickler Matt Dillon, der sowohl zu FreeBSD als auch zu Linux bedeutende Beiträge geleistet hat und sich mit den Designentscheidungen für die Architektur des FreeBSD-5.x-Kernels nicht einverstanden zeigte. Aus Frust überwarf sich der Programmierer mit anderen FreeBSD-Entwicklern und startete einen eigenen Zweig der Distribution. Mittlerweile wird das Projekt, über das das Maskottchen »Fred« wacht, von über 50 weiteren Programmierern unterstützt. Dillon selbst arbeitet Vollzeit an DragonFly BSD.

Nachdem DragonFly BSD 4.4 bereits in der vergangenen Woche zum Download vorgestellt, aber nicht angekündigt wurde, hat das Team nun mit der Version 4.4.1 die neue Version auch offiziell vorgestellt. Die neue Version weist gleich mehrere signifikante Änderungen auf, die sowohl den Kernel wie auch das System selbst betreffen. So wurde dem Grafikstack unter anderem eine bessere Unterstützung von Intel i915 und AMD Radeon-Chips spendiert. Intels Broadwell GPUs werden vollständig unterstützt und Skylake befindet sich in der Implementierung. Zudem unterstützt die Konsole ab sofort standardmäßig DRM-Grafik.

Der Kernel verfügt über weitere Stromsparoptionen und zahlreiche Verbesserungen des Hammer-Dateisystems, einschließlich Verbesserungen in dem immer noch experimentellen Hammer2-Dateisystem, das unter anderem über eine Live-Deduplizierung verfügt. Die Unterstützung von Realtek 8168H-Karten in re(4) wurde ausgebaut und der Intel iwm(4) Treiber dem System hinzugefügt. Zudem wurden die rtadvd- und rtadvctl-Treiber aktualisiert. Neu ist ebenso die wieder hinzugekommene Unterstützung für MIDI. Der Device-Mapper wurde von vielen Problemen befreit und USB-Modems sollen sich besser in die Distribution einbinden lassen.

Zahlreiche Verbesserungen und Neuerungen finden sich auch im Userland. Die Regex-Bibliothek wurde gegen eine neue, multi-byte-fähige Variante ausgetauscht. Die libm ist auf dem Stand von OpenBSD und libc unterstützt Symbol-Versionierung. Die Handhabung der Locales wurde komplett überarbeitet, was unter anderem zu einer veränderten Ausgabe diverser »ls«-Optionen führt. Zudem haben die Entwickler malloc.h aus der Distribution entfernt. Weitere Neuerungen sind Aktualisierungen von OpenSSL, binutils, gcc und libedit.

DragonFly BSD 4.4.1 kann als ISO-Image von zahlreichen Mirror-Servern heruntergeladen werden. Das Image ist zugleich Live-Image und Installationssystem, das sowohl zum Testen der Kompatibilität der Hardware als auch zur Installation eingesetzt werden kann. Verfügbar ist DragonFly BSD nur für x86_64-Systeme.

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