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Fr, 12. Februar 2016, 12:07

Gemeinschaft::Organisationen

Linux Foundation gründet FD.io-Projekt

Schneller Datentransfer ist der Fokus des Fast Data (FD.io)-Projekts, das mehrere Firmen unter dem Dach der Linux Foundation gegründet haben. Nutznießer sind spezialisierte Anwendungen im Bereich der Netzwerk- und Speichersysteme, die auch virtualisiert sein können. Der anfängliche Code realisiert einen virtuellen Router oder Switch.

Linux Foundation

Die Linux Foundation, das Industriekonsortium zur Förderung von Linux, hat die Gründung des Fast Data (FD.io)-Projekts als ein weiteres der mittlerweile zahlreichen offenen Zusammenarbeitsprojekte bekannt gegeben. Das Projekt hat das Ziel, ein Framework bereitzustellen, das schnelle Datentransfers für Netzwerk- und Speichersysteme ermöglicht. Schnell bedeutet dabei, dass ein spezialisiertes Programm exklusiven Zugriff auf die Hardware erhält, wobei es den Kernel umgeht und damit den Overhead des Wechsels zwischen Kernel- und Prozessraum vermeidet.

Die Gründungsmitglieder des Projekts sind 6WIND, Brocade, Cavium, Cisco, Comcast, Ericsson, Huawei, Inocybe Technologies, Intel Corporation, Mesosphere, Metaswitch Networks (Project Calico), PLUMgrid und Red Hat. Das wie »Fido« ausgesprochene Projekt besitzt eine Webseite unter fd.io, wo es bereits Quellcode zum Mitarbeiten und Testen gibt.

FD.io ist als Sammlung von Teilprojekten strukturiert, die ein modulares und erweiterbares Framework für Ein/Ausgabedienste in Benutzerprozessen realisieren. Ziele sind schnelle Entwicklung bis zur Einsatzreife, hoher Durchsatz, niedrige Latenz und effizienter Umgang mit Ressourcen. Diese Kriterien treffen sowohl auf Netzwerk- als auch auf Speichersysteme zu, die sich ohnehin immer ähnlicher werden. Das Design von FD.io ist laut den Entwicklern unabhängig von der Hardware, vom Kernel und dem eingesetzten System (physisch, virtuell oder Container).

Berührungspunkte gibt es bei FD.io mit Software Defined Networking (OpenDaylight-Projekt der Linux Foundation) und der Cloud und Containern (Cloud Native Computing Foundation).

Zur anfänglichen Code-Ausstattung von FD.io gehört eine Vector Packet Processing (VPP)-Technologie, die von Cisco kommt und bereits in Produkten eingesetzt wird. Die erste veröffentlichte Version von FD.io ist nach Angaben der Entwickler vollständig funktionsfähig und kann ohne weitere Arbeit als virtueller Switch oder Router eingesetzt werden. Es nutzt das Data Plane Development Kit (DPDK) für die schnelle, Hardware-unabhängige Ein/Ausgabe.

Das Projekt erwartet eine schnelle Erweiterung der Funktionalität auf Bereiche wie Firewalls, Lastausgleich, LISP, Host-Stacks, Einbruchserkennungssysteme, Integration von Hardware-Beschleunigern, Zusätzliche SDN-Protokollunterstützung durch zusätzliche Verwaltungsagenten und einiges mehr.

Wie die Linux Foundation berichtet, läuft VPP als Anwenderprogramm auf verschiedenen Architekturen, darunter x86, ARM und Power. Es soll (in einzelnen Fällen) zwei Größenordnungen schneller sein als bisher verfügbare freie Software. Dies wurde von einem unabhängigen Testlabor festgestellt (PDF).

FD.io hat darüber hinaus ein »Continuous Performance Lab (CPL)« eingerichtet. In diesem läuft ein freies, vollständig automatisiertes Test-Framework, um permanent die Funktionalität und Leistung des Codes sicherzustellen. Die Initiatoren sind sich sicher, dass FD.io zu bedeutenden Innovationen führen und in Zukunft unverzichtbar sein wird.

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