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Di, 5. April 2016, 15:52

Software::Desktop::KDE

Neue Vision von KDE: Datenschutz, Freiheit, Privatsphäre

Das KDE-Projekt hat sich eine neue Leitlinie gesetzt. Schon immer war es das Ziel des Projektes, mit seiner Arbeit die Welt ein Stückchen besser zu machen. Bisher hatte KDE ein solches Ziel aber nie offiziell verkündet. Das führte in letzter Zeit gehäuft zu Kritik, der das Projekt nun zu begegnen versucht.

kde.org

In letzter Zeit mehrten sich die Meinungen, die KDE vorwarfen, ziemlich ziellos zu agieren. Tatsächlich hatte KDE nie explizit eine offizielle Vision vorgestellt. Anfänglich war das verzichtbar, da das Ziel ohnehin klar war: Eine homogene Desktopumgebung mit vielen Funktionen, Optionen und Applikationen. Ende 2009 wollte das KDE-Projekt betonen, dass es drei getrennte Bereiche entwickelt, Plattform, Workspaces und Anwendungen, die zusammen die KDE Software Collection (KDE SC) bilden. Dass allen Beteiligten noch ein höheres Ziel vorschwebte, wurde nie in klare Worte gefasst.

Im letzten Jahr wurde einigen Leuten im Projekt aber klar, dass es bei all den unterschiedlichen Motivationen der Beteiligten auch eine gemeinsame Vision geben musste, die alle teilten. Aus diesem Grund wurde letztes Jahr eine Umfrage unter den Entwicklern durchgeführt und die Ergebnisse wurden seit der Akademy 2015 diskutiert und zusammengefasst. Das Ergebnis wurde in einen einzigen Halbsatz gepresst. Die Vision von KDE ist demnach eine Welt, in der jeder die Kontrolle über sein eigenes digitales Leben ausübt und Freiheit sowie seine Privatsphäre genießt.

Wie das Projekt erklärt, wurde jeder Teil dieser Vision sorgfältig gewählt, um die Absicht und den Geltungsbereich der Vision auszudrücken. So steht »eine Welt« dafür, dass die Entwickler nicht für sich selbst oder einen ausgewählten Kreis arbeiten, sondern für die Allgemeinheit. Es gibt keine geografischen Barrieren für die KDE-Software. Die Verbesserung der gesamten Welt ist das Ziel. Ebenso soll auch das Wort »jeder« betonen, dass KDE nicht auf eine bestimmte Gruppe von Menschen beschränkt ist.

»Kontrolle« sollen die Benutzer selbst ausüben, keine externe Organisation und kein Unternehmen. Weder Diensteanbieter noch Hardware-Hersteller noch Regierungen sollen einen Einfluss nehmen können. Das »Digitale Leben« ist heutzutage eine ganze Menge, da nahezu alles mit Computern in Verbindung steht. Darunter fallen Hardware, Software, Daten und Kommunikation.

»Freiheit« ist nach Ansicht von KDE eine Voraussetzung für Kontrolle. Dabei bezieht sich das Projekt lediglich auf die Freiheit der Software. Nur freie Software kann man vollständig kontrollieren, bei proprietärer kann man sich dessen nicht sicher sein und auch kaum Änderungen vornehmen. Die zunehmende Bedrohung der »Privatsphäre« ist ein Aspekt, dem KDE entgegentreten will. Ohne Privatsphäre gibt es keine Freiheit.

Die neue KDE-Vision setzt abstrakte Ziele, ohne anzugeben, wie diese zu erreichen sind. Im nächsten Schritt will das Projekt beschreiben, wie es die Vision umzusetzen gedenkt. Dies wird in einem Dokument zur Mission von KDE publiziert werden, das jetzt begonnen wurde. Alle an KDE Interessierten können sich noch beteiligen.

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