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Do, 8. September 2016, 09:08

Software::Kernel

Linux 4.9 wird nächster langfristig unterstützter Kernel

Greg Kroah-Hartman hat angekündigt, dass er Linux 4.9 für mindestens zwei Jahre mit Updates versorgen will. Diese Version wird somit die nächste langfristig unterstützte Version nach 4.4.

Greg Kroah-Hartman

Wikipedia

Greg Kroah-Hartman

Eigentlich hatte er es auf Google Plus schon vor vier Wochen erwähnt, aber jetzt hat Greg Kroah-Hartman noch einmal bestätigt, dass Linux 4.9 der nächste Kernel wird, der von ihm für zwei Jahre unterstützt wird. Die Entscheidung ist aber noch nicht ganz endgültig. Sollten Entwickler diese Ankündigung zum Anlass nehmen, schnell noch Funktionalität in Linux 4.9 zu bekommen, die noch nicht reif ist, würde Kroah-Hartman sich kurzfristig umentscheiden und Linux 4.8 oder 4.10 wählen. Diesbezüglich musste er wohl schon schlechte Erfahrungen machen, als er frühzeitig ankündigte, welcher Kernel der neue LTS-Kernel wird. Andererseits haben viele Benutzer ein Interesse daran, das frühzeitig zu erfahren. So hofft Kroah-Hartman, dass es diesmal keine Probleme geben wird.

Mit Linux 4.9 ist nach dem derzeitigen Stand genau am Sonntag, dem 27.11.2016 zu rechnen. Eine Verzögerung von ein oder zwei Wochen ist allerdings möglich. Zum einen könnte sich bereits Linux 4.8 um eine Woche Verzögern, falls die Stabilisierung nicht wie erwartet fortschreitet. Dasselbe könnte auch mit 4.9 geschehen, dessen Entwicklung erst nach der Freigabe von 4.8 beginnt. Außerdem könnten Reisepläne von Linus Torvalds zu einer Verzögerung führen, was allerdings nicht oft vorkommt. Die Freigabe von Linux 4.9 wird demnach knapp elf Monate nach 4.4 erfolgen und liegt damit so nahe wie möglich an dem im letzten Jahr versprochenen Einjahresintervall für LTS-Versionen.

Die Serie der langfristig unterstützten Kernel reicht schon weit in die Zeit von Linux 2.6 zurück. Normale Kernel erhalten ihr letztes Update meist einige Wochen nach dem Erscheinen der nächsten Kernel-Version, werden also einige Monate unterstützt. Diese Updates werden durch das »Stable Kernel Team« um Greg Kroah-Hartman vorgenommen. Einige Monate sind jedoch für Unternehmen zu wenig, wo man meist in Zeiträumen von Jahren denkt. Doch auch Distributionen, die keinen eigenen Kernel pflegen wollen, profitieren davon. Daher wurden schon die mittlerweile veralteten Kernel 2.6.16, 2.6.27 und 2.6.32 für lange Zeit gepflegt. Immer noch unterstützt werden, wie man auf der »Linux-Homepage« kernel.org sehen kann, Linux 3.4, 3.10, 3.14, 4.1 und 4.4. Doch das sind noch nicht alle. Dazu kommen Linux 3.2, das von Ben Hutchings für Debian und die Allgemeinheit gepflegt wird, Linux 3.12, das von Jiri Slaby betreut wird, und Linux 3.18, das von Sasha Levin für Oracle und die Allgemeinheit gewartet wird. Davon unabhängig pflegen verschiedene Distributionen andere Kernel-Versionen langfristig, die nicht auf kernel.org aufgeführt sind.

Kroah-Hartman hatte vor über fünf Jahren angeregt, einmal im Jahr einen Kernel auszuwählen, der mindestens zwei Jahre Unterstützung erfährt. Dieser Vorschlag resultierte in der Long-Term Support Initiative (LTSI) der Linux Foundation und führte zur Auswahl von Linux 3.0 als erstem LTS-Kernel, dem dann weitere folgten.

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