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Mo, 13. Februar 2017, 10:37

Software::Mobilgeräte

Jolla veröffentlicht Sailfish OS 2.1

Der finnische Hersteller Jolla hat mit Sailfish OS 2.1.0 seinem mobilen Betriebssystem die erste größere Aktualisierung seit 18 Monaten verpasst.

Sailfish OS

Jolla

Sailfish OS

Jolla bezeichnet seine Vorveröffentlichungen nicht als Betaversionen, sondern als »early access«. Das Update bringt architektuelle Änderungen wie die Umstellung auf Qt 5.6, das Bluez5-Bluetooth-Protokoll steht Entwicklern in Version 5.43 bereit. Zudem wurde die Basis für die Aarch64-Architektur gelegt, sodass Sailfish künftig auch auf Prozessoren der ARMv8-Architektur laufen wird.

Auf der Anwendungsseite werden erstmals Virtual Private Networks in Form von OpenVPN, VPNC und OpenConnect unterstützt. Weitere Optionen sollen folgen. Mit der nächsten Version sollen auch PPTP und L2TP unterstützt werden. Die Größe der Fonts kann nun durchgehend in drei Stufen eingestellt werden. Im Browser kann nun Text per Copy/Paste verarbeitet werden. Diese Funktionalität soll auf weitere Teile des Systems ausgeweitet werden. Bei der Kamerasoftware wurde die Fokussierung vereinfacht. Die Animation des Verschlusses wurde neu geschrieben und ermöglicht nun die schnellere Aufnahme von Fotos. Das neue Platform SDK wurde eingebunden und ersetzt das bisher genutzte Mer SDK. Alle Änderungen können in den Notizen zur Veröffentlichung nachgelesen werden.

Die Veröffentlichung von Sailfish OS 2.1.0 nahm auch der neue CEO des Unternehmens, Sami Pienimäki, zum Anlass, die Gemeinschaft in einem Brief über die Pläne von Jolla zu informieren. Dabei werden aber lediglich bereits bekannte Informationen zusammengefasst. Das Unternehmen, das Ende 2015 am Rand eines Konkurses stand, hat 2016 versucht, nach einer früh im Jahr gegelückten Finanzierungsrunde seine Finanzen zu konsolidieren und mit Umstrukturierung und Verkleinerung das Unternehmen zu retten.

Laut Pienimäki war 2016 ein gutes Jahr. Die Lizensierung von Sailfish OS für das »Aqua Fish«-Smartphone des indischen Mobilfunkkonzerns Intex Technologies war gefolgt von einem Vertrag in Russland, der Sailfish OS dort zum staatlichen Mobilfunkbetriebssystem machen könnte. Die Zusammenarbeit mit der Regierung läuft über einen russischen Lizenznehmer, der seinerseits bei den Anpassungsarbeiten entwickelten Code zurück in Sailfish OS einfließen lässt. Zudem wurde auch das Smartphone der Firma Turing mit Sailfish OS ausgeliefert.

Jolla will sich 2017 auf den chinesischen Markt konzentrieren, dabei aber auch die anderen BRICS-Staaten nicht vernachlässigen. Zunächst steht aber Ende Februar die Präsentation auf dem World Congress (MWC) in Barcelona an. Die Gerüchteküche glaubt zu wissen, es könnte dort eine neue Produktankündigung eines gut ausgestatteten Smartphones mit Sailfish OS geben.

Pienimäki ging zum Schluss auf die noch ausstehende zweite Charge von Entschädigungszahlungen an Käufer des gescheiterten Jolla-Tablets ein. Das Versprechen, die zweite Welle an Entschädigungen auszuzahlen, sobald die finanzielle Lage dies erlaube, stehe weiterhin. Allerdings sei dieser Punkt noch nicht ganz erreicht.

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