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Mo, 20. Februar 2017, 14:10

Hardware::Notebooks

Minifree stellt weiteres freies Notebook vor

Wie einer Ankündigung des Libreboot-Unterstützers »Ministry of Freedom« entnommen werden kann, plant das Unternehmen noch in diesem Jahr eine komplett freie Version des ThinkPad X220 zu veröffentlichen. Dazu will das Unternehmen zusammen mit Libreboot alle unfreien Komponenten des Systems ausmisten und durch freie Software ersetzen.

ThinkPad X220

lenovo.com

ThinkPad X220

Libreboot ist eine Alternative zu BIOS/UEFI und basiert auf dem Coreboot-Projekt. Grund für die Existenz von Libreboot ist die Tatsache, dass Coreboot für bestimmte Hardware binäre Blobs ausliefert, wenn der Chipsatz oder die CPU dies erfordern. Das macht Coreboot selbst zwar nicht unfrei, aber der Einsatz von teils proprietären Payload-Komponenten entspricht nicht ganz der Definition von freier Software. Libreboot korrigiert deshalb auch dieses Manko, indem es die unfreien Teile durch Eigenentwicklungen ersetzt.

Einen nicht unerheblichen Anteil an der Entwicklung von Libreboot trägt »Ministry of Freedom« (»Minifree«), das nicht nur Systeme mit dem freien Ersatz ausliefert, sondern das Projekt auch direkt sponsort, weshalb der Hersteller auch auf der Seite von Libreboot empfohlen wird. Minifree bietet bereits seit geraumer Zeit Server, Workstations und Laptop-Systeme mit Libreboot an und ersetzt dabei alle Komponenten durch freie Software. Nun kündigte das Unternehmen ein Laptop an, das auf dem ThinkPad X220 basiert und den Namen »Libreboot X220« tragen wird.

Das System setzt auf eine Intel i5-2410M CPU und Intel HD 3000 auf und verfügt über ein 12,5 Zoll TFT-Display mit einer Auflösung von 1366 x 768 Pixel. Je nach Ausstattung liegt die RAM-Größe bei 4, 8 oder 16 GB. Eine Besonderheit des Gerätes wird der Verzicht auf die Management-Engine von Intel sein. Laut Aussage auf der Seite des Herstellers arbeitet das Unternehmen zusammen mit dem Libreboot-Projekt an einem Ersatz für die proprietäre Lösung. Denn, darin sind sich viele OS-Unterstützer einig, bietet die Management Engine nicht nur eine Möglichkeit der Konfiguration, sondern auch ein potenzielles Problem und ein Sicherheitsrisiko, erlaubt sie unter anderem, auf das Gerät aus der Ferne zuzugreifen.

Für die Entfernung der Engine existieren zwar bereits entsprechende Lösungen, doch sind sie laut Minifree ungeeignet für einen produktiven Einsatz. Unter anderem führt die Entfernung dazu, dass das System alle 30 Minuten neu bootet. So muss deshalb die Engine nicht nur entfernt, sondern Teile davon neu implementiert werden. Diese Arbeit wird noch etliche Monate dauern. Sollte es dem Team nicht gelingen, die Engine komplett zu entfernen, so planen die Entwickler wenigstens die Netzwerkzugriffe zu eliminieren.

Libreboot X220 soll Ende 2017 ausgeliefert werden und je nach Ausführung zwischen 798 und 1198 britische Pfund kosten. Die Lieferung erfolgt weltweit.

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