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Mo, 4. Dezember 2000, 08:33

Software::Distributionen::BSD

Holt *BSD Linux ein?

Nicht in technischer Hinsicht, aber nach Anzahl der Benutzer liegt *BSD weit hinter Linux zurück, doch das könnte sich ändern.

Unter *BSD werden die 5 Varianten von UNIX verstanden, die von BSD 4.4 lite abgeleitet sind, auch wenn sie heute nur noch wenig Originalcode enthalten. Das sind FreeBSD, NetBSD, OpenBSD, das kommerzielle BSDI sowie Darwin, die Grundlage von Mac OS X.

Alle 5 Varianten konnten in den letzten Wochen in sonderbarer Gleichzeitigkeit neue Versionen ankündigen: FreeBSD 4.2, NetBSD 1.4.3 (1.5 kommt ebenfalls bald), OpenBSD 2.8, BSDI 4.2 und Darwin 1.2 (vor einigen Wochen).

Besonders auf Darwin setzt man die Hoffnungen, denn mit der Verbreitung von Mac OS X könnte die *BSD-Benutzerzahl schlagartig in ähnliche Regionen wie die von Linux kommen. Mac OS X soll Anfang 2001 in den Handel kommen.

Darwin beruht auf dem Mach Microkernel, auf dem im Prinzip FreeBSD sitzt. Ein bißchen Code wurde auch von NetBSD ausgeborgt. Die nicht wirklich freie Lizenz von Darwin ist aber schon so manchem sauer aufgestoßen. Es handelt sich um die Apple Public Source License. Darwin kommt auch ohne die mit Vorschußlorbeeren bedachte Benutzeroberfläche Aqua und andere proprietäre Apple-Entwicklungen. XFree86 muß als GUI diese Lücke füllen. Jordan Hubbard, Projektleiter von FreeBSD, forderte daher schon, daß Apple den Rest des Codes ebenfalls als Open Source veröffentlichen solle. Er ist sicher nicht der einzige.

Aus Unzufriedenheit über die Apple-Lizenz hat ein Entwickler inzwischen begonnen, GNU Darwin zu erstellen. Da der Quellcode im Prinzip frei ist, halten sich die dafür notwendigen Änderungen in Grenzen. Das Resultat soll dann vollständig unter der GPL stehen.

Daß *BSD im Aufwind ist, sieht man auch daran, daß das freie Online-Magazin Daemon News ab 15. Januar 2001 auch als eine "Tote-Baum-Version", also auf Papier, erhältlich sein wird. Die Erstausgabe wird mit einer Auflage von 10000 an den Start gehen und 4,95 USD kosten. Danach soll alle zwei Monate eine neue Ausgabe erscheinen.

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