Login
Newsletter
Werbung

Di, 9. Mai 2017, 12:15

Software::Distributionen

Erste Einblicke in grafische Oberfläche von Fuchsia

Die primäre grafische Oberfläche von Fuchsia, dem zu noch unbekannten Zwecken entwickelten neuen Betriebssystem von Google, nennt sich Armadillo. Ars Technica hat einen Artikel mit Screenshots und Hintergründen dazu veröffentlicht.

Armadillo, die grafische Oberfläche von Fuchsia

Ars Technica

Armadillo, die grafische Oberfläche von Fuchsia

Google hatte den Quellcode seines neuen Betriebssystems namens Fuchsia vor rund neun Monaten veröffentlicht. Informationen gab es dazu kaum. Aufgrund einiger Aussagen des Entwicklers Travis Geiselbrecht kann man davon ausgehen, dass es sich um ein Smartphone-Betriebssystem handelt. Geiselbrecht wollte allerdings keine genaueren Aussagen machen, was Google mit dem System vorhat. Es sei jedenfalls kein Spaß- oder Nebenprojekt, aber zum jetzigen Zeitpunkt sei es nur als Forschungssystem zu bezeichnen.

Travis Geiselbrecht ist der Autor des Fuchsia-Kernels, der Magenta heißt. Der Entwickler hatte auch früher bei Be am BeOS-Kernel mitgearbeitet. Später schrieb er den NewOS-Kernel, den er unter die BSD-Lizenz stellte. Der NewOS-Kernel wurde wiederum von Haiku als Grundlage verwendet. Damit dürfte Magenta mehr Ähnlichkeit mit BeOS und Haiku haben als mit Linux. Möglicherweise ist es das Ziel von Fuchsia, zu einem noch unbekannten Zeitpunkt einmal Android und Chrome OS ablösen. Denn im Gegensatz zu Android, das den Linux-Kernel mit der GPLv2 verwendet, während der Rest überwiegend unter der Apache 2.0-Lizenz steht, steht Fuchsia unter der BSD-Lizenz, der Magenta-Kernel unter der MIT-Lizenz. Das würde es Lizenznehmern ermöglichen, Geräte ohne jeden Quellcode auszuliefern und den Benutzern jede Möglichkeit zu verweigern, die installierte Firmware zu ersetzen.

Seit der ersten Ankündigung wurde Fuchsia um eine grafische Oberfläche erweitert, die in einem Artikel auf Ars Technica vorgestellt wird. Demnach heißt die Oberfläche Armadillo und beruht auf dem Flutter-SDK. Es ist jetzt bereits möglich, den Quellcode für Android zu compilieren und die Oberfläche auf einem Android-Gerät auszuführen - anfänglich war Fuchsia nur in Qemu lauffähig. Allerdings hat Armadillo noch keine echte Funktionalität, weshalb viele Screenshots im Artikel nur ziemlich leere Fenster zeigen. Es ist also noch ein ziemlich weiter Weg zu einem Produkt. Wenn man Android als Maßstab nimmt, das bis zur ersten Veröffentlichung fünf Jahre in Entwicklung war, und Anfang 2016 als Entwicklungsbeginn von Fuchsia ansetzt, ist vor 2020 sicher nicht mit marktreifen Systemen zu rechnen.

Werbung
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung