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Fr, 2. Juni 2017, 13:15

Hardware::Systeme

Toyota setzt auf Linux-basierte Fahrzeug-Informationssysteme

Toyota will ab dem Spätsommer 2017 alle neuen Fahrzeuge mit einem Informationssystem ausrüsten, das auf Automotive Grade Linux (AGL) beruht.

Mirko Lindner

Automotive Grade Linux (AGL) ist eine Arbeitsgruppe innerhalb der Linux Foundation, die ein Linux-basiertes Betriebssystem für das »vernetzte Auto« entwickelt. Das wie die Arbeitsgruppe benannte System »Automotive Grade Linux« (AGL) baut auf Yocto auf und muss dadurch das Rad nicht neu erfinden. Auch Yocto, ein stabilisierter Zweig von OpenEmbedded, ist ein Zusammenarbeitsprojekt der Linux Foundation. Für die Hersteller bedeutet das, dass sie von der gemeinschaftlichen Arbeit an dem Projekt profitieren können, indem sie AGL als Basis für ihre Eigenentwicklung nehmen, die sie nach Belieben abwandeln können, um es beispielsweise an die eigene Marke anzupassen und zusätzliche Funktionen anzubieten.

Grundsätzlich ist AGL dafür vorgesehen, auf verschiedenen Prozessor-Architekturen zu laufen. Erste Versionen von AGL nutzten Tizen IVI, bis auf Yocto gewechselt wurde. Im Fahrzeug übernimmt es Informations-, Multimedia- und Unterhaltungs-Funktionen, was im Englischen unter IVI (In-Vehicle Infotainment) geführt wird. Es ist im Fahrzeug somit nicht an Stellen zu finden, die für das Fahrverhalten kritisch sind. Dennoch ist auch bei AGL hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit gefragt. Typischerweise ist AGL für das Autoradio, Navigation und Kommunikation mit Smartphones, für das Audiosystem und, wenn vorhanden, das Videosystem zuständig.

Zu den Unternehmen, die AGL für ihre Zwecke verwenden, gehört künftig auch Toyota. Beginnend mit dem Toyota Camry werden ab dem Spätsommer 2017 Neufahrzeuge in den USA mit einem auf AGL-beruhenden System ausgeliefert. Später soll es in fast allen neuen Toyota- und Lexus-Fahrzeugen in Nordamerika zum Einsatz kommen. Über andere Regionen sagte Toyota zunächst nichts.

Toyota hat nach eigenen Angaben schon früh begonnen, Linux und andere freie Software einzusetzen. Das Unternehmen ist bereits seit einigen Jahren an AGL beteiligt und ist einer der maßgeblichen Unterstützer des Projekts. Es hat bereits zahlreiche Beiträge zur AGL-Plattform geleistet und will weiteren Code beitragen, der für das neu zum Einsatz kommende System entwickelt wird.

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