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Di, 27. Juni 2017, 09:27

Software::Distributionen::Debian

Braucht Debian Live-Medien?

Ein neuer Eintrag auf der Debian-CD-Mailingliste stellt die Zukunft von Live-Medien für das Projekt in Frage.

Software in the Public Interest (SPI)

Steve McIntyre, Leiter des CD-Teams, stellt auf der Debian-Entwicklerliste die Frage nach der Zukunft von Live-Medien für das Projekt. Er bemängelt zu wenig Engagement beim Testen dieser Medien im Vorfeld eines Debian-Release. Hintergrund waren fehlerhafte Live-Medien, die zur Veröffentlichung von Debian 9 »Stretch« ausgeliefert worden waren. Der Fehler war zwar schnell behoben, jedoch entdeckte McIntyre, der unter anderem von 2008 bis 2010 Debian Projektleiter war, weitere Fehler auf den bereits ausgelieferten Live-Images.

Das CD-Team, das im Wesentlichen aus zwei Personen besteht, erstellt am Tag der Veröffentlichung die Images, die die neue stabile Debian-Version enthalten. Dazu zählen auch die Live-Medien, die auch eine Möglichkeit zur Installation bieten. Erstellt wurden die Live-Medien erstmals mit »Live-Wrapper«, einem Tool, das aus dem früher benutzten »Live Build« hervorging. McIntyre sieht »Live-Wrapper« als das bessere Werkzeug mit mehr Funktionalität, aber als noch nicht so ausgereift wie es »Live Build« einmal war.

McIntyre macht in dem Eintrag seiner Verärgerung Luft, dass diese Fehler erst auf den ausgelieferten Images entdeckt wurden und nicht bereits im Vorfeld, obwohl Testversionen dieser Images frei verfügbar waren. Daraus schließt er, das die Live-Images generell entweder kaum genutzt werden oder sich keiner die Mühe macht, Fehler zu berichten. McIntyre selbst hat, wie er zugibt, keine Verwendung für Live-Medien. Er hat die Produktion übernommen, da er bereits die anderen Images für Debian erstellt.

Die derzeitige Situation sei so nicht tragbar, so McIntyre. Um die Live-Medien auf den Standard zu bringen, den Debian-Anwender erwarten und verdienen, brauche es mehr dauerhafte Unterstützung von der Gemeinschaft. Wenn hier keine radikale Verbesserung eintritt, will McIntyre die Produktion von Live-Medien einstellen.

Das CD-Team hatte 2015 einen Fork von »Debian Live« gestartet, dem von Daniel Baumann 2006 gestarteten Projekt zum Bauen von Debian-Live-Images. Der Grund für den Fork waren diverse Probleme in der Vergangenheit, zu denen unter anderem fehlende Unterstützung für mehrere Architekturen und für UEFI zählten. Zudem gab es immer wieder Probleme im Umgang mit Baumann, der als technisch brilliant, aber schwierig im Umgang gilt.

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