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Fr, 11. August 2017, 13:48

Gesellschaft::Bildung

Univention stellt Konzept zur Digitalisierung der Bildung vor

In den nächsten Jahren will Deutschland erhebliche Summen in das Bildungswesen investieren – unter anderem in dessen IT-Infrastruktur. Peter Ganten, Geschäftsführer des Open-Source-Anbieters Univention, schlägt dazu eine Lösung für die zügige Bereitstellung der technischen Infrastruktur binnen zwei Jahren vor.

Schul-IT heute: kein zentrales ID-Management für Bildungsangebote

Univention

Schul-IT heute: kein zentrales ID-Management für Bildungsangebote

Peter Ganten, Geschäftsführer des Open-Source-Anbieters Univention, stellt fest, dass die Identitätsverwaltung im Bildungssektor eine immer größere Rolle spielt. Sie ist unabdingbar für den sicheren Zugang zu Schulnetzen, die Einbindung von mobilen Endgeräten von Lehrkräften und Schülern in Form von »Bring your own device« (BYOD) oder »Get your own device« (GYOD) und den Zugriff auf zentrale Datenablagen. Vor allem aber, so Ganten, spielt das Identitätsmanagement eine entscheidende Rolle, wenn es um die Integration von Inhalten und Diensten Dritter geht, also Angeboten von Schulbuchverlagen, Open Educational Resources, eLearning-Anwendungen oder Clouddiensten.

Schul-IT morgen: mit einem zentralen ID-Vermittlungsdienst für Bildungsangebote

Univention

Schul-IT morgen: mit einem zentralen ID-Vermittlungsdienst für Bildungsangebote

Das hat auch die Kultusministerkonferenz (KMK) erkannt und in ihrem Strategiepapier »Bildung in der Digitalen Welt« deutlich benannt. Das Problem ist nun laut Ganten, dass viele Schulträger zwar bereits Identitätsverwaltungsysteme eingeführt haben, aber ohne einheitlichen Standard. Solche Standards würden es Anbietern von Inhalten und Diensten ermöglichen, die Identitäten, die mit den ID-Systemen verwaltetet werden, für eine sichere Authentifizierung von Schülern oder Lehrern zu nutzen.

Aus diesem Grund schlägt Ganten ein auf etablierten Industriestandards basierendes Konzept für einen für alle beteiligten Parteien offenen ID-Vermittlungsdienst vor. Mit diesem ließen sich laut Ganten mit verhältnismäßig geringem Aufwand und in kurzer Zeit die oben genannten Probleme aller beteiligten Institutionen lösen. Dafür solle auf bewährte Dienste wie die »Security Assertion Markup Language« (SAML) aufgebaut werden. Das Resultat wäre ein erheblich vereinfachter Zugang zu Lehrmitteln aller Art, sowohl für Nutzer als auch für Anbieter, ein datenschutzkonformer Umgang mit den digitalen Identitäten von Schülern und Lehrkräften und die Unabhängigkeit der öffentlichen Hand gegenüber wenigen großen Anbietern bei der Auswahl von Angeboten.

Univention hat deshalb bereits mit Verbänden, Schulbuchverlagen, Landesinstituten und Kultusministerien diskutiert und gemeinsam erste Ideen für die Grundsätze eines solchen Konzepts gesammelt, die in einem kurzen Strategie-Papier festgehalten wurden. Dieses Whitepaper kann bei Univention angefordert werden. Primär geht es dabei um die Herausbildung eines offenen, frei verwendbaren und sicheren Standards, der von allen Dienste- und Inhalteanbietern genutzt werden kann, um Angebote für Schulen zu machen, ohne dass die Integration in vorhandene Infrastrukturen immer wieder mit neuen technischen Herausforderungen verbunden ist.

Für die Verwirklichung schlägt Peter Ganten die Gründung einer Arbeitsgruppe vor, in der Länder und Betreiber schulischer IT-Infrastruktur gemeinsam mit Anbietern von Inhalten und Diensten eine Empfehlung zur Aufgaben- und Zuständigkeitsverteilung entwickeln. Parallel dazu sollte eine unabhängige Expertengruppe die existierenden technischen Standards und Lösungen evaluieren, sowie die Definition standardisierter Schnittstellen vorantreiben. Das Strategiepapier analysiert die Problematik ausführlicher und skizziert den Lösungsansatz.

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