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Mo, 27. November 2017, 11:58

Software::Kernel

Erste Vorschau auf Linux-Kernel 4.15

Linux-Initiator Linus Torvalds hat die Kernel-Version 4.15-rc1 als erste Testversion für Linux 4.15 freigegeben. Eine der größten Neuerungen ist die Komplettierung der Control Groups v2. Eine andere Neuerung ist ThunderboltIP (Netzwerke über Thunderbolt-Kabel).

Linus Torvalds

Hans-Joachim Baader

Linus Torvalds

Zwei Wochen nach Linux 4.14 hat Linus Torvalds nun die erste Testversion von Linux 4.15 veröffentlicht. Die kommenden sieben Wochen (bei Bedarf auch mehr) dienen zum Testen der Änderungen und Korrigieren der gefundenen Probleme. Die Zahl der Änderungen war unerwartet höher als bei Linux 4.14-rc1. Wie üblich verteilen sie sich über alle Subsysteme.

Die zweite Version des Control Group-Subsystems ist mit der Aufnahme eines CPU-Controllers jetzt endlich vollständig. Aus Kompatibilitätsgründen muss aber die erste Version der Control Groups wohl noch für sehr lange Zeit beibehalten werden. Eine wichtige Verbesserung gab es auch beim Live-Patching. Dank des »Shadow Variables«-Mechanismus können jetzt Felder zu Datenstrukturen hinzugefügt werden. Ferner wurde ein neuer Callback geschaffen, der den Kernel aufruft, wenn ein Objekt gepatcht wurde.

Die Openrisc-Architektur unterstützt jetzt SMP, die RISC-V-Architektur dagegen ist neu, aber noch nicht wirklich funktional, da sie noch keine Treiber enthält. Eine Funktionalität der neueren AMD-Prozessoren, sichere verschlüsselte Virtualisierung, wird jetzt unterstützt. Es setzt die in Linux 4.14 eingeführte Unterstützung für Speicherverschlüsselung voraus. Bei neueren Intel-Prozessoren kam dagegen die Unterstützung für »User-Mode Instruction Prevention (UMIP)« hinzu, die verhindern kann, dass Anwendungen bestimmte sicherheitsrelevante Befehle ausführen. Bei der ARM64-Architektur kam Unterstützung für die Scalable Vector Extension hinzu.

Das Sicherheitsmodul Smack wurde erweitert, so dass es auch mit dem Dateisystem Overlayfs funktioniert. Das Dateisystem XFS erhielt erste Änderungen für Online-Dateisystem-Checks, die aber noch nicht vollständig sind. Außerdem wurde der Blocktreiber für NVMe um Multipath erweitert, was die Geschwindigkeit nochmals erheblich steigern kann.

Mit der Unterstützung für »ThunderboltIP« ist jetzt auch eine Vernetzung über Thunderbolt-Kabel möglich. Das Protokoll SCTP erhielt drei unterschiedliche Stream-Scheduler, die drei unterschiedliche Strategien verwirklichen: FCFS (was wohl unveränderte Reihenfolge bedeutet), Sortierung nach Priorität und abwechselnde Bedienung der verschiedenen Quellen (Round-Robin). Die meisten TCP-Einstellungen gelten jetzt nur noch für den aktuellen Netzwerk-Namensraum, und das Netzwerk-Traffic-Shaping wurde um einen »Credit-based Shaper« erweitert.

Zum Kernel gehört jetzt auch ein neues Programm für Anwender, bpftool, das zum Untersuchen und Ändern von Berkeley Packet Filter (BPF)-Programmen und BPF-Abbildungen dient. Sicherheitsmodule können künftig den Zugriff auf BPF-Objekte einschränken. Eine weitere Neuerung im BPF-Bereich ist ein Device Controller, der auf die Control Groups in Version 2 aufbaut. Offenbar kann man damit BPF-Programme schreiben, die den Zugriff auf Geräte blockieren oder freigeben, wie aus einem Beispielprogramm hervorgeht.

Darüber hinaus kamen auch wieder Treiber für zahlreiche Chips aller Art hinzu. Entfernt wurde das lange obsolete Open Sound System (OSS). Wer OSS immer noch gegenüber ALSA bevorzugt, kann die aktuelle Version 4.2 von opensound.com herunterladen. Die zahlreichen weiteren Änderungen sind im Änderungslog von Git zu finden. Kernel und Patch-Dateien sind von zahlreichen Spiegelservern von kernel.org herunterzuladen.

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Kommentare (Insgesamt: 9 || Alle anzeigen )
Re[2]: CS46XX Soundkarte (schmidicom, Mi, 29. November 2017)
Re: CS46XX Soundkarte (Helge Weiß, Di, 28. November 2017)
CS46XX Soundkarte (Anonymous, Di, 28. November 2017)
CS46XX Soundkarte (Anonymous, Di, 28. November 2017)
CS46XX Soundkarte (Anonymous, Di, 28. November 2017)
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