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Di, 27. März 2018, 15:40

Software::Grafik

Erster Veröffentlichungskandidat von Gimp 2.10

Das Gimp-Team hat den ersten Veröffentlichungskandidaten von Gimp 2.10 freigegeben. Mehr als 750 Änderungen seit der letzten Betaversion sollen dazu beitragen, dass die bald kommende Version 2.10 des freien Grafikprogramms richtig rund läuft.

Andockbare Übersichtsseite in Gimp 2.10

gimp.org

Andockbare Übersichtsseite in Gimp 2.10

Seit Gimp 2.8 vor bald sechs Jahren freigegeben wurde, hat sich diese Version nicht mehr groß verändert. Zwar wurden insgesamt acht Aktualisierungen herausgegeben, diese brachten aber nur kleinere neue Funktionen. Viele Benutzer warten nun mit Spannung auf Gimp 2.10 mit vielen heiß ersehnten neuen Funktionen. Jetzt haben die Entwickler den ersten und vielleicht einzigen Veröffentlichungskandidaten von Gimp 2.10 veröffentlicht. Wie die Entwickler schreiben, stehen nur noch zwölf wichtige Fehler und kleinere Updates zwischen dieser Vorschau und der offiziellen Ausgabe von Gimp 2.10. Möglicherweise wird es noch einen zweiten Veröffentlichungskandidaten geben, das steht aber noch nicht fest. Nach wie vor hat Gimp zu wenig Entwickler und könnte weitere tatkräftige Unterstützung brauchen.

Neu in dieser Version sind eine andockbare Übersichtsseite, die es ermöglicht, die von Gimp benötigten Ressourcen im Blick zu halten und gegebenenfalls einige Optionen anzupassen, ein Debug-Dialog zum Analysieren von Abstürzen, die Wiederherstellung von noch nicht gespeicherten Änderungen nach einem Absturz und ein neuer Filter zum Justieren von Schatten und stark belichteten Bereichen. Der Veröffentlichungskandidat kann im Quellcode vom Gimp-Projekt heruntergeladen werden.

Gimp 2.10 wird vollständig auf GEGL beruhen und somit Bild-Farbtiefen von mehr als 8 Bit pro Farbkanal durchgehend unterstützen. Es sind nun auch 16 oder 32 Bit pro Farbkanal möglich, wahlweise mit Fix- oder Gleitkommadarstellung. Lediglich einige fortgeschrittene Funktionen wie das nichtdestruktive Editieren werden auf Gimp 3.2 verschoben. Alle GEGL-Funktionen sind parallelisiert und können alle vorhandenen CPU-Kerne zugleich nutzen. Unterstützt werden OpenEXR, Vorschau für viele Filter, Hardware-beschleunigte Darstellung und Bearbeitung mit OpenCL (noch experimentell) sowie Bildverkleinerung in höherer Qualität. Ferner werden Bildformate mit mehr Bit pro Farbkanal unterstützt, darunter PNG, TIFF, PSD und FITS. Darüber hinaus beruhen alle Werkzeuge auf GEGL.

Fotostrecke: 14 Bilder

Debug-Dialog in Gimp 2.10
Bildwiederherstellung in Gimp 2.10
Neuer Filter für Schatten und Licht in Gimp 2.10
Masken auf Gruppen von Ebenen in Gimp 2.10
JPEG 2000-Bild in Gimp 2.10
Die Konvertierung zwischen verschiedenen Farbräumen wird in Gimp 2.10 nahezu verlustfrei möglich sein. Ein neues Werkzeug namens »Unified Transformation« kann eine Ebene auf vielfältige Weise manipulieren, beispielsweise ihre Größe ändern, rotieren, verzerren oder eine Perspektiventransformation vornehmen. Ein weiteres neues Werkzeug namens »Warp Transformation« ersetzt das früher iWarp-Plugin und arbeitet direkt auf den Bildern ohne Vorschau.

Werkzeuge wie das Überblenden, Ausrichten und Selektieren wurden verbessert. Dazu kommen einige noch experimentelle Werkzeuge wie N-Point Deformation (Verformen von Objekten), Handle Transform (Skalieren, Rotieren und Perspektivkorrektur mit Hilfe von »Griffen«, die man verschieben kann), Seamless Clone (vereinfachtes Zusammenführen von Bildern) und MyPaint Brush (Pinsel-Engine von MyPaint).

Das Farbverwaltungs-Plugin für Gimp 2.10 verwendet LCMS2 und kann zwischen 8- und 16-Bit-Ganzzahlen sowie 32- und 64-Bit-Gleitkommazahlen konvertieren. Außerdem wurde ein neuer Filter zur Korrektur der Farbtemperatur geschaffen. Beim Überblenden verhält sich der Overlay-Modus jetzt anders als der Soft Light-Modus und folgt der »Compositing and Blending Level 1«-Spezifikation des W3C. Statt HSV-Farbwerten können nun auch CIE LCH-Werte verwendet werden. Für Fotografen ist die Möglichkeit interessant, Metadaten direkt in Gimp zu bearbeiten.

Auch beim Zeichnen gab es zahlreiche Verbesserungen, darunter Rotation und Spiegelung des Bildes, Einstellung der Härte und Stärke der Pinsel und Symmetrisches Zeichnen. Ferner ist Gimp nun noch weitergehend konfigurierbar als zuvor.

Weitere Features und Zukunftspläne von Gimp sind in der Roadmap zu finden. Gimp 3.0 soll lediglich die Portierung der Oberfläche von GTK+ 2 auf GTK+ 3 erledigen. Danach soll Gimp 3.2 wieder neue Funktionen bringen. Einen Zeitplan gibt es für keine dieser Versionen.

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