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Do, 26. Juli 2018, 11:46

Software::Distributionen::BSD::NetBSD

NetBSD ändert Versionsnummern

NetBSD will künftig auf dreistellige Versionsnummern verzichten und ein Schema ähnlich wie Debian und Red Hat benutzen. Die Änderung tritt mit dem gerade freigegebenen NetBSD 8.0 in Kraft.

NetBSD

NetBSD, eine freie und hochgradig portable BSD-Distribution und neben FreeBSD und OpenBSD das bekannteste BSD-System, nimmt eine leichte Anpassung seiner Versionsnummern vor. Bisher hatten die NetBSD-Veröffentlichung dreiteilige Versionsnummern. Hauptversionen wie 6.0, 7.0 und 8.0 erschienen im Abstand von Jahren. Daneben erschienen auch Versionen wie 6.1 und 7.1, die relativ wenige Änderungen brachten. Diese Versionen wurden für längere Zeit, oft auch parallel, gepflegt und mit Korrekturen versorgt. Von Zeit zu Zeit wurden solche aktualisierten und korrigierten Versionen mit dreiteiligen Versionsnummern wie 7.1.1 und 7.1.2 freigegeben.

Auf die dritte Stelle bei den Versionsnummern will NetBSD künftig verzichten. Diese Änderung soll ab NetBSD 8.0 gelten, das vor drei Tagen freigegeben wurde. Konkret bedeutet das, dass es keinen Zweig »netbsd-8-0« von NetBSD geben wird, stattdessen heißt dieser Zweig einfach »netbsd-8«. Die irgendwann kommende erste Aktualisierung dieses Zweiges wird nicht, wie es bisher der Fall gewesen wäre, als NetBSD 8.0.1, sondern als NetBSD 8.1 veröffentlicht. Weitere Aktualisierungen werden als 8.2, 8.3 und so weiter herausgegeben. Diese Freigaben werden parallel mit älteren noch unterstützten Versionen sowie der kommenden Version 9.0 entwickelt. Das gleiche Versionsnummernschema verwenden auch Debian und Red Hat Enterprise Linux.

Laut dem NetBSD-Team ist diese Änderung eine Vereinfachung, die den Benutzern mehrere Vorteile bringt. Neue Versionen sollen häufiger als bisher erscheinen. Die langfristige Unterstützung wird besser, weil die Entwickler weniger Aufwand haben, da es nur noch einen zu pflegenden Zweig pro Hauptversion gibt. Neue Funktionalität und Verbesserungen sollen außerdem schneller zu den Benutzern gelangen, weil die Aktualisierungen häufiger werden.

Das Team versucht gleich im Vorfeld Bedenken zu zerstreuen, dass durch die häufigeren Aktualisierungen die Stabilität leiden könnte. Vergangene Aktualisierungen wurden immer sehr konservativ vorgenommen. Daran soll sich nichts ändern, sondern die Auswahl, was in ein Update einfließt, soll unter dem neuen Schema eher noch restriktiver gehandhabt werden. Änderungen, die nicht rückwärtskompatibel sind, werden nicht zugelassen, und Änderungen, die sich als problematisch erweisen, sollen sofort zurückgenommen werden. Nach Einschätzung des Release-Engineering-Teams hat sich das bisherige Schema in der Praxis als unbrauchbar erwiesen. Das neue Schema soll die Probleme damit beseitigen.

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