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Do, 26. Juli 2018, 14:40

Gemeinschaft::Personen

Patrick Volkerding in finanziellen Schwierigkeiten

Slackware-Gründer Patrick Volkerding droht das Geld auszugehen. Wie er in einem Forum erklärte, wurde er vom Betreiber des Slackware-Shops um einen großen Betrag betrogen.

slackware.com

Stattliche 25 Jahre ist Slackware jetzt alt und damit die älteste noch aktive Linux-Distribution. Sie war noch einen oder wenige Monate früher als Debian und Red Hat am Start. Anfänglich konnte der Umfang einer Distribution noch von einer Person alleine gepflegt werden, bei Slackware war es Patrick Volkerding, der die ersten Versionen erstellte. Später kam ein sehr kleines Team von Helfern hinzu. Die finanziellen Verhältnisse von Slackware sind nicht im Detail bekannt, aber es ist anzunehmen, dass Patrick Volkerding der einzige war, der ein Einkommen mit der Arbeit an Slackware erzielte. Und selbst das dürfte nicht unbedingt ausreichen, um ohne andere Tätigkeiten über die Runden zu kommen, zumindest war es zeitweise so.

Eine andere Person gibt es allerdings noch, die an Slackware mitverdient. Denn der Slackware Store wird nicht von Volkerding selbst betrieben. Und das ist ein Problem, erklärte er jetzt in einem Beitrag auf LinuxQuestions.org. Anlass war die Frage eines Benutzers, wie man an Slackware spenden könne. Es folgte der Hinweis auf einem Spenden-Button im Slackware Store und die Beobachtung, dass dieser Button seit kurzem fehlt.

Volkerding meldete sich im Verlauf der Diskussion zu Wort und erklärte, dass er den Betreiber dazu gezwungen habe, den Button zu entfernen. Denn er sei von dem Betreiber massiv betrogen worden und stehe nun kurz vor dem Konkurs. Seit zwei Jahren habe er kein Geld mehr von dem Shop erhalten. Dabei hatte allein Slackware 14.2 über 100.000 US-Dollar eingebracht. Der Shop zahlte ihm damals 15.000 mit dem Vermerk, dass er damit überbezahlt sei.

Er erklärt weiter die Situation um den Shop. Er und seine Frau besitzen einen Anteil von 40% an dem Shop, 60% gehören dem Geschäftspartner. Die Einnahmen sollten entsprechend zwischen beiden verteilt werden. Volkerding hatte zum damaligen Zeitpunkt kaum eine andere Wahl, da er Geld brauchte. Das Geschäft schien ihm in Ordnung zu sein, da der Shop für die Produktion der Waren und für seine Krankenversicherung aufkommen sollte. Im Nachhinein denkt er, dass er dem Shop weniger als 50 Prozent hätte zugestehen sollen.

Die Probleme begannen offenbar, als der Geschäftspartner seinen 60%-Anteil verkaufte - ohne Volkerding auch nur ein Wort davon zu sagen. Nun weiß er noch nicht, wie er fortfahren soll. Er benötigt dringend Geld und erwägt neue Möglichkeiten wie beispielsweise Patreon. Vielleicht kommt auch bald ein Spendenaufruf auf der Slackware-Webseite.

Ungeachtet der Probleme will er die Entwicklung von Slackware 15.0 weiterführen, um dieses bald veröffentlichen zu können. Er habe Slackware nie um des Geldes willen entwickelt, schreibt er. Slackware 15.0 wird ohne KDE Plasma kommen, da Plasma 5 nach Ansicht von Volkerding inzwischen umfangreicher ist, als seinerzeit Gnome war. Plasma 5-Pakete wird es daher künftig, wie jetzt schon die Gnome-Pakete, von externen Entwicklern geben.

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