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Fr, 28. September 2018, 14:30

Gemeinschaft::Organisationen

Open Source Hardware Association veröffentlicht OSHWA-Zertifikation 2.0

Die Open Source Hardware Association (OSHWA) hat Version 2.0 ihrer Zertifikation veröffentlicht. Neu ist dabei vor allem, dass Hardware, Software und Dokumentation getrennt lizenziert werden und alle drei Lizenzen angegeben werden müssen. Ferner werden jetzt Lizenzen vorgeschlagen und die Dokumentation wurde konsolidiert.

OSHWA

Die Open Source Hardware Association (OSHWA) versteht sich als Sprachrohr all derjenigen, die für die Offenheit von Hardware-Spezifikationen eintreten, technisches Wissen für die Allgemeinheit frei verfügbar machen wollen und die gemeinschaftliche Entwicklung von Technologien stärken wollen, die für die Ausbildung, Umweltverträglichkeit oder allgemein das Wohl der Menschheit nützlich sind. Zur Förderung dieser Ziele veranstaltet sie Konferenzen und öffentliche Aktionen, führt Informationsveranstaltungen durch und veröffentlicht Daten über die »Open Source Hardware«-Bewegung.

Die OSHWA hat auch die Open Source Hardware Definition publiziert, die nach wie vor in Version 1.0 vorliegt. Sie hat ähnliche Grundsätze für Hardware wie die Open Source-Definition für Software. Sie legt Bedingungen für die Lizenz fest, die bei der Weitergabe von Open Source Hardware verwendet wird. Erstens muss solche Hardware mit einer alle Quelldateien einschließenden Dokumentation veröffentlicht werden und die Bearbeitung und Weiterverbreitung der Quelldateien erlauben. Ist nur ein Teil der Hardware Open Source, dann muss die Dokumentation das eindeutig angeben. Ist für den Betrieb Software nötig, so muss diese entweder unter einer freien Lizenz beigelegt werden, oder die Hardware-Schnittstellen müssen ausreichend dokumentiert sein. Die Lizenz kann ansonsten ähnlich wie eine freie Softwarelizenz verschiedene Ausprägungen annehmen, mit oder ohne Namensnennung, mit oder ohne Copyleft-Klausel.

Im Oktober 2016 hatte die Open Source Hardware Association ein Zertifikat für Hardware vorgestellt. Damit sollte Hardware ausgezeichnet werden, die der »Open Source Hardware Definition« entspricht. Aktuell verzeichnet die Organisation 221 Einträge, die allerdings vorwiegend aus dem Bereich Elektronik oder Komponenten kommen. Der PC-Sektor ist so gut wie gar nicht vertreten. Dennoch hält die OSHWA die Zertifikation für einen Erfolg, die eingetragenen Produkte kommen immerhin aus 27 Ländern von fünf Kontinenten.

Jetzt gibt es, zusammen mit einem erneuerten Webauftritt, die OSHWA-Zertifikation 2.0. zu Fragestellungen der Entwicklung offener Hardware haben sich im Laufe der Zeit umfangreiche Dokumente angesammelt, deren Themen sich allerdings überlappten. Die neue Webseite konsolidiert diese Informationen und vereinheitlicht sie. Die Dokumente sind zudem besser zu finden, da die Menüstruktur übersichtlicher gemacht wurde.

Da die Lizenzierung offener Hardware komplizierter ist als bei Software, hat die OSHWA jetzt erstmals auch Hilfestellungen dazu verfasst. Diese Anleitungen kommen in zwei Formen. Zum einen empfiehlt die OSHWA, Hardware, Software und Dokumentation explizit und separat zu lizenzieren, weil das für die Benutzer Klarheit schafft. Dementsprechend wird bei der Anmeldung zu einer Zertifizierung auch gefordert, dass für alle drei Bereiche Lizenzen anzugeben sind.

Zweitens gibt die OSHWA auch Empfehlungen für spezifische Lizenzen in jedem Bereich ab. Die Antragsteller sind nicht gezwungen, sich an diese Vorgaben zu halten, doch die vorgeschlagenen Lizenzen weisen eine hohe Wahrscheinlichkeit auf, für den Antragsteller geeignet zu sein. Zudem werden Beispiele vorgestellt, die unter den jeweiligen Lizenzen stehen, was es leichter macht, die Eignung der Lizenz einzuschätzen.

An der eigentlichen Zertifikation hat sich sonst nichts geändert. Die Antragsteller erhalten Materialien, die sie befähigen, eine sinnvolle Lizenzauswahl zu treffen und zertifizieren sich im Wesentlichen selbst. Nach dem erfolgreichen Einreichen der Formulare erhalten sie ein individuelles Logo, das sie verwenden dürfen, sofern die Hardware der Open Source Hardware Definition entspricht.

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