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Mo, 29. Oktober 2018, 08:04

Unternehmen::Übernahmen

IBM übernimmt Red Hat

IBM will Red Hat für 34 Mrd. US-Dollar übernehmen, um sein Geschäft mit hybriden Clouds stark auszuweiten. Red Hat soll ein eigenständiger Bereich innerhalb des Hybrid-Cloud-Teams von IBM werden.

Red Hat

Eine überraschende und sensationelle Nachricht verkündete der Linux-Distributor Red Hat am Wochenende. IBM, dessen Cloud-Geschäfte alleine 19 Mrd. US-Dollar im Jahr ausmachen, will Red Hat übernehmen und in sein Hybrid-Cloud-Team integrieren. Red Hat soll, ähnlich wie Suse nach der Übernahme durch EQT, eigenständig bleiben. Anders als Suse war Red Hat bisher aber nicht Eigentum eines anderen Unternehmens. Das in diesem Jahr 25 Jahre bestehende Unternehmen ist seit 2001 eine an der Börse notierte Aktiengesellschaft. Die Übernahme will sich IBM 190 US-Dollar pro Aktie kosten lassen. Mit insgesamt 34 Mrd. US-Dollar ist es, so Red Hat, die größte Übernahme im Software-Bereich, den es je gab. Laut Red Hat zeigt das, wie dominierend freie Software mittlerweile ist.

Diese Dominanz soll in Zukunft noch ausgeweitet werden. Denn IBM sichert zu, dass Red Hat weiterhin ein Open-Source-Unternehmen bleibt. Red Hat soll seine offene Leitungsstruktur, die Beiträge zur freien Software-Gemeinschaft und die Beteiligung an der Entwicklung freier Software beibehalten. IBM und Red Hat sollen sich weiter für die fortdauernde Freiheit freier Software einsetzen und das Patentversprechen, das GPL Cooperation Commitment, das Open Invention Network und das LOT: Netzwerk gegen Patent-Trolle weiter unterstützen. Auch die Beziehungen zu den Partnern von Red Hat sollen ungestört bleiben.

IBM will seinerseits den Einsatz von Red Hat-Technologien in hybriden Clouds priorisieren. Hybride Clouds waren für Red Hat seit einiger Zeit der Treiber des Umsatzes, der seit Jahren stetig ansteigt und in diesem Jahr erstmals 3 Mrd. US-Dollar überschreiten dürfte. Hybride Clouds sind auch nach Ansicht von IBM die künftig dominierende Methode, skalierbare Anwendungen zu entwickeln, und könnten weltweit bald einen Jahresumsatz von 1000 Mrd. US-Dollar generieren. Das Ziel von IBM ist es, mit Red Hat zum führenden Anbieter von hybriden Clouds zu werden.

Die Übernahme kann zustandekommen, wenn IBM eine Mehrheit der Aktien von Red Hat ankaufen kann. Sie soll in der zweiten Jahreshälfte 2019 abgeschlossen sein. Auch nach der Übernahme soll Red Hat unabhängig und neutral bleiben und so weitermachen wie bisher. Die Manager von Red Hat unter der Leitung des Geschäftsführers Jim Whitehurst, bleiben im Amt, auch Marken und Firmensitz sollen erhalten bleiben. Whitehurst soll Mitglied des IBM-Managements werden und direkt Ginni Rometty, der Geschäftsführerin und Präsidentin von IBM, unterstellt sein. Whitehurst schreibt im Red Hat-Blog, dass Red Hat in den fast elf Jahren unter seiner Leitung von 2.200 auf 12.600 Mitarbeiter gewachsen ist. Neben Red Hat Enterprise Linux und JBoss bietet das Unternehmen nun zahlreiche Produkte an, die Virtualisierung, hybride Clouds und die dafür benötigte Infrastruktur und Verwaltung unterstützen. Hybride Clouds sorgen für eine umfassende digitale Transformation und der für Red Hat und IBM erreichbare Markt könnte schon 2021 einen Umfang von 73 Mrd. US-Dollar erreichen. Durch die finanziellen Möglichkeiten von IBM könnte Red Hat in kurzer Zeit stark wachsen.

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