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Mo, 29. Oktober 2018, 18:07

Software::Entwicklung

Qt gibt Generiersystem qbs auf

Nach sechs Jahren soll 2019 das Generiersystem qbs, das vom Qt-Projekt entwickelt wurde, in Rente geschickt werden. Die freiwerdenden Resoourcen sollen zur Verbesserung der Unterstützung von CMake eingesetzt werden.

Qt Project

Erstmals hatten die Qt-Entwickler Anfang 2012 die Existenz von qbs verkündet. Mehr als ein Jahr später ist das Programm so weit gereift, dass größere Projekte wie Qt Creator damit gebaut werden können. Dies nahmen die Entwickler zum Anlass, die Versionsnummer auf 1.0.0 zu setzen. Qbs ist seither Bestandteil der Entwicklungsumgebung Qt Creator.

Qbs kann zum Generieren von allen Projekten eingesetzt werden, die mit Qt zu tun haben, und darüber hinaus. Anders als Programme wie Make oder CMake kommt es ohne Makefiles aus, es soll eher Systemen wie Ant oder SCons ähneln. Wie die Wiki-Seite zu Qbs verrät, gibt es eine Online-Dokumentation sowie eine Mailingliste zu Qbs.

Neben Qbs unterstützte Qt aber auch weiterhin qmake, ein System, das aus Projektdateien Makefiles generiert, und CMake. Wie das Projekt jetzt schreibt, hat Qbs nie soviel Aufmerksamkeit erfahren, wie die Entwickler sich vorstellten, und somit wohl sein Ziel verfehlt. qmake wird von der Mehrheit der Entwickler verwendet, und CMake wird mit steigender Tendenz ebenfalls eingesetzt. Weit dahinter rangiert Qbs. Laut einer Umfrage wollen die meisten Nutzer von Qt auch in Zukunft mit qmake oder CMake entwickeln.

Daher hat das Projekt jetzt entschieden, die Unterstützung für Qbs auslaufen zu lassen und seine Ressourcen lieber dafür zu nutzen, die Unterstützung für CMake zu verbessern. Qbs wird in naher Zukunft als veraltet markiert und seine weitere Nutzung wird nicht mehr empfohlen. Gleichwohl wird die Unterstützung des Werkzeugs nicht sofort abgestellt, sondern erst Ende 2019. Eine letzte Aktualisierung soll es im April 2019 geben, wenn es als Bestandteil von Qt Creator 4.9 in einer neuen Version veröffentlicht wird. Bis zum Ende der Unterstützung wird Qbs aber noch unter kommerziellen und freien Lizenzen erhältlich sein.

Als offenes Projekt wird Qbs aber auch nach 2019 nicht zwangsläufig sterben. Jeder, der Interesse daran hat, kann Qbs fortführen. Das Qt-Projekt will in diesem Fall gerne die nötige Infrastruktur bereitstellen, dass Qbs als Gemeinschaftsprojekt unbegrenzt verfügbar bleibt. Abschließend betont die Ankündigung nochmals, dass im Austausch für Qbs die Unterstützung für CMake stark erweitert wird, denn eine wachsende Zahl von Nutzern möchte lieber CMake einsetzen. Dementsprechend soll die Unterstützung für CMake in Qt Creator deutlich verbessert werden und langfristig soll die Qt-Bibliothek selbst standardmäßig mit CMake generiert werden. Für CMake sprechen laut den Qt-Entwicklern seine aktive Entwicklung und die weite Verbreitung außerhalb von Qt.

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