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Di, 30. Januar 2001, 23:24

Software::Kernel

Kernel 2.4.1 freigegeben

Vor seiner Abreise zur Linux World Expo in New York hat Linus Torvalds noch schnell Kernel 2.4.1 freigegeben.

Wie den meisten bereits bekannt sein dürfte, ist der Einschluß von Reiserfs in den Kernel die wichtigste und umfangreiche Änderung.

Mit 2,7 MB unkomprimiert ist der Patch nicht allzu groß. 566 Dateien wurden geändert. Kernel 2.4.0, obwohl eine "Nuller-Version", hat sich in den ersten Wochen seiner Existenz als äußerst stabil erwiesen und weist nur relativ wenige Fehler auf. Eines der größten Probleme war eine Dateisystem-Korruption mit bestimmten VIA-Chipsätzen, die aber auf einen Fehler in diesen Chips zurückzuführen ist. Kernel 2.4.1 enthält einen Workaround dafür, der aber auf Kosten der Performance geht (nur für Besitzer dieses Chipsatzes). Ein verbesserter Treiber steht bereits zur Verfügung.

Nur die gravierendsten oder einfach zu behebenden Fehler wurden in Kernel 2.4.1 beseitigt. Es sind bereits zahlreiche weitere Fehler bekannt, die aber entweder nur in ungewöhnlichen Situationen auftreten oder für die meisten Benutzer unbedeutend sind. Alan Cox hat bereits einen sehr umfangreichen Patch mit allen möglichen Korrekturen und Verbesserungen, den sich jeder ansehen kann, der bereits jetzt sehen will, was in den nächsten Versionen des Kernels auftauchen wird. Dies ist jedoch ein Entwicklerkernel und mit entsprechender Vorsicht zu genießen.

Die größten Änderungen neben ReiserFS:

  • Updates für die Architekturen SPARC, PPC und SH3;
  • ACPI-Update (ACPI ist immer noch experimentell und sollte nur von Entwicklern benutzt werden);
  • Direct Rendering Manager (DRM) für ATI Radeon;
  • AppleTalk-Update;
  • IPX-Update;

Es scheint sich mit Kernel 2.4 die Tendenz abzuzeichnen, weniger Patches für den stabilen Kernel herauszugeben, die in größerem zeitlichen Abstand liegen. Waren es bei Kernel 2.0 noch 39 Patches und bei 2.2 bisher 18, könnten es bei 2.4 deutlich weniger werden. Das hindert natürlich niemanden daran, sich im Bedarfsfall mit inoffiziellen Patches zu versorgen.

Erweist sich Kernel 2.4 weiterhin als so stabil, könnte die Entwicklung des nächsten Kernels auch schon recht bald beginnen, nicht erst im Mai, wie von Linus ursprünglich angekündigt worden war.

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