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Mi, 6. Februar 2019, 11:32

Software::Distributionen::Debian

GNU Hurd kommt mit dem meisten Debian-Paketen klar

Samuel Thibault hat im Rahmen der diesjährigen FOSDEM den Nutzern einen Einblick auf den aktuellen Status von GNU Hurd gewährt. Demnach lassen sich mittlerweile knapp 75 Prozent der Debian-Pakete auch unter der Betriebssystemalternative betreiben.

Gnu Hurd

Nein, fertig ist GNU/Hurd noch nicht, aber dem Anschein nach aktiver denn je. Während manch eine Distribution von GNU/Hurd zum Erliegen gekommen ist, präsentiert sich die Debian-Variante immer funktionsreicher. Samuel Thibault, eine der treibenden Kräfte hinter GNU Hurd, beschreibt in seinem Vortag während der diesjährigen FOSDEM den Status der Distribution. Demnach sei die Qualität der Distribution mittlerweile als »einigermaßen stabil« zu bezeichnen. So sollen mittlerweile rund 75 Prozent aller Debian-Pakete auch unter GNU Hurd funktionieren, darunter auch relativ große Projekte wie beispielsweise Gnome, KDE und Xfce. Zusätzliche Pakete sollen bereits in der Entstehung sein.

Weiterhin sei es den Entwicklern gelungen, moderne Sprachen, wie beispielsweise Go und Rust, initial unter Hurd verfügbar zu machen. Doch nicht nur die Umgebung von GNU Hurd unterliegt einem stetigen Wandel, auch das System selbst werde immer stabiler. Die Unterstützung von ACPI sei bereits weit fortgeschritten. Der PCI-Arbiter erlaubt einen Zugriff auf den PCI-Configspace. Immer noch nicht fertig und in einem recht ungesicherten Zustand ist dagegen die Unterstützung von mehreren Prozessoren. Doch auch die Unterstützung der 64-Bit-Architektur lässt weiterhin auf sich warten. Wann diese beiden Funktionen fertig sein werden, steht noch nicht fest und die Entwickler suchen nach Helfern.

GNU/Hurd ist eine Sammlung von Programmen (»Translatoren«) und Bibliotheken, die auf einem Microkernel laufen, um eine Unix-ähnliche Umgebung zu bieten. Der eigentliche Kern des Systems enthält im direkten Vergleich zu einem Linux-Kernel nur wenige Funktionen. Es bildet eine Abstraktionsschicht für die Hardware und ermöglicht, alle weitere Funktionalität außerhalb des Kernels auszuführen. Wer das System um weitere Funktionen erweitern möchte, braucht nicht den kompletten Kern zu übersetzen. Der Kern besteht aus etlichen voneinander unabhängigen Komponenten, Servern, die auf die Funktionalität des zugrunde liegenden Microkernels zurückgreifen.

Nutzer, die GNU Hurd ausprobieren wollen, können eine im Sommer 2017 bereitgestellte Variante von Debian nutzen. Debian GNU/Hurd ist seit 1998 in Entwicklung und wurde im Mai 2013 das erste Mal offiziell veröffentlicht. Wie GNU Hurd wird auch Debian GNU/Hurd nicht für den produktiven Einsatz empfohlen.

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