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Mo, 1. April 2019, 10:47

Software::Systemverwaltung

ZFS on Linux 0.8 erhält TRIM-Unterstützung

ZFS on Linux 0.8 wird besser mit SSDs umgehen können. Das ist der jetzt eingebauten TRIM-Unterstützung geschuldet.

ZFS on Linux

Während die Entwickler von ZFS on Linux 0.8 (ZoL) bereits Mitte Januar einen dritten Veröffentlichungskandidaten herausgegeben haben, fügten sie vor wenigen Tagen zu der langen Liste bereits implementierter Verbesserungen noch TRIM-Unterstützung hinzu. Mittels TRIM teilt das Betriebssystem einer SSD mit, dass gelöschte Blöcke nicht mehr benutzt werden. Beim Löschen von Daten wird dieser Vorgang zwar vom Dateisystem protokolliert, der Controller der SSD erfährt davon aber erst über den TRIM-Befehl. In Linux ist der Befehl seit 2.6.33 eingeführt und von den meisten Dateisystemen implementiert worden.

Nun haben die Entwickler von ZoL den Code für die oft nachgefragte TRIM-Funktion auf GitHub eingefügt. Der umfangreiche Patch brachte 5.584 Änderungen in 91 Dateien mit sich. Die TRIM-Implementierung benutzt den Befehl zpool trim und ist der Funktion zpool initialize nachempfunden. TRIM kann in ZoL 0.8 manuell eingesetzt oder über den Schalter autotrim=on automatisiert werden.

Wann ZoL 0.8 erscheint, ist nicht bekannt. Klar ist aber, dass es sich bei der mit Spannung erwarteten Version um eine wichtige Veröffentlichung mit vielen Neuerungen handelt. Laut der Veröffentlichungsinformationen zu zfs-0.8.0-rc3 gehören dazu unter anderem, dass das »Solaris Porting Layer« (SPL) nicht mehr separat, sondern im gleichen Archiv wie ZoL ausgeliefert wird. Neu sind auch native Verschlüsselung, Direkt IO, Pool Checkpoints, sequentielles Scrubbing und vieles mehr. Anders als dort angegeben, unterstützt ZoL mittlerweile auch Linux 5.x. Hier gab es zuvor einen Dissens mit einigen Kernel-Entwicklern.

Diese hatten in der Entwicklung zu Linux 5.0 eine veraltete Schnittstelle entfernt, die bis dahin vom Dateisystem-Treiber von ZoL und anderen Modulen außerhalb des Kernel-Hauptzweigs genutzt worden war. Greg Kroah-Hartman blieb seiner harten Linie in diesem Punkt treu und antwortet dem für die Entfernung der Schnittstelle zuständigen Entwickler auf die Frage, ob hier nicht EXPORT_SYMBOL() verwendet werden könne, das Problem sei ja nicht neu und es sei zu verfahren wie gehabt. Seine Toleranz gegenüber ZoL, so Kroah-Hartman sei praktisch nicht vorhanden.

Er stellte aber auch klar, dass die Schuldigen die Lizenzgeber Sun und Oracle seien. Sun habe sich mit der CDDL explizit gegen eine Nutzung unter Linux entschieden. Oracle könne das jederzeit ändern. Somit blieb den Entwicklern von ZoL nur eine Umgehung des Problems, indem sie mit ZoL 0.7.13 Algorithmen für vektorbasiere Checksummen deaktivierten. Die CDDL ist zwar eine freie Lizenz, aber nach Aussage von Richard Stallman und vielen anderen mit Linux unvereinbar.

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