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Mi, 8. Mai 2019, 12:41

Software::Distributionen::Red Hat

Red Hat Enterprise Linux 8 veröffentlicht

Der Linux-Distributor Red Hat hat Red Hat Enterprise Linux 8 freigegeben. Die gesamte Software wurde modernisiert und erweitert, allein der Kernel machte einen Versionssprung von 3.10 auf 4.18. Neu sind zudem zahlreiche Verbesserungen bei der Virtualisierung, der Hardwareunterstützung und der Softwareausstattung.

Red Hat

Fast fünf Jahre dauerte es, bis Red Hat seine letzte Hauptversion der hauseigenen Unternehmensdistribution in eiener neuen Generation vorstellte. Red Hat Enterprise Linux 8 beruht auf Fedora 28 sowie dem Linux-Kernel 4.18. Alleine der Sprung vom Kernel 3.10, der noch in Red Hat Enterprise Linux 7 eingesetzt wurde, auf die neue Version bringt eine große Anzahl von Neuerungen mit sich. Da wären unter anderem neue Treiber, aber auch Verbesserungen bei der Geschwindigkeit und Stabilität.

Ein Highlight der neuen Version sind die als »Application Streams« vorgestellten Erweiterungen. Red Hat bietet die neue Iteration der Distribution in einer Basis-Version als »BaseOS«, die wie der Name bereits suggeriert, lediglich die Standardapplikationen beinhaltet. Weitere Anwendungen werden im Zuge der AppStreams in einem separaten Repositorium bereitgestellt und können entweder in einem regulären RPM-Paket oder als ein »RPM-Modul« eingebunden werden. Dadurch soll es Kunden leichter fallen, neue Generationen von Applikationen zu installieren.

Wie erwartet setzt die neue Version von RHEL auf DNF auf. DNF ist ein Ersatz des Paketmanagers Yum mit dem Ziel einer höheren Verarbeitungsgeschwindigkeit und vereinfachter Erstellung und Einbindung von Plugins. Das System wurde bereits Anfang 2012 vorgestellt und erstmals in Fedora 18 als Alternative zu Yum angeboten. DNF, das in RHEL 7 als Yum 4 angekündigt wurde, ist weitgehend kompatibel zu Yum in RHEL7 und soll das alte Werkzeug problemlos ersetzen können.

Bei der Installation der neuen Version der Distribution lässt sich ab sofort auch LUKS2 einstellen, das in RHEL8 LUKS1 ersetzt. Als Standard-Dateisystem dient weiter XFS, das allerdings funktional erheblich erweitert wurde. Der Image Builder erlaubt die Erstellung von eigenen Abbildern und die Installation auf IBM Z-Hardware wurde weiter ausgebaut. Ferner lassen sich Aktualisierungen der Firmware mittels fwupd durchführen und Nftables ersetzt ab sofort iptables und wird standardmäßig von firewalld genutzt.

Einen besonderen Schwerpunkt bei der Entstehung von RHEL setzte Red Hat laut eigenen Angaben auf die Verbesserung der Virtualisierung. So ist es kaum verwunderlich, dass gerade in diesem Bereich die Distribution eine Vielzahl an Neuerungen mit sich bringt. Qemu liegt in einer neuen Version bei und unterstützt unter anderem Sandboxing, was die Sicherheit der Systeme erheblich verbessern soll. Ferner unterstützt die neue Version der Distribution modernere Virtualisierungsoptionen der Hardware und unterstützt unter anderem User-Mode Instruction Prevention (UMIP). Die für die Wartung des Servers zuständige »Web Console« ist nun standardmäßig aktiviert. Das Werkzeug wurde ausgebaut und ist nun in der Lage, virtuelle Maschinen zu erstellen und zu verwalten. Docker ist allerdings nicht mehr in RHEL 8 dabei.

Als Standard-Desktop setzt Red Hat auch dieses Mal auf Gnome. Die Umgebung wird nun in der Version 3.28 ausgeliefert. KDE Plasma wird offiziell nicht ausgeliefert. Sowohl die Gnome Shell als auch der Gnome Display Manager nutzen Wayland als Standard. Als Grund nennt Red Hat eine verbesserte Sicherheit sowie diverse technische Vorteile gegenüber dem in der Vergangenheit ausgelieferten X.org, das weiterhin als optionales Element in RHEL 8 vorhanden ist.

Wie erwartet hat Red hat die Softwareausstattung der Distribution erweitert. Mit von der Partie sind unter anderem Python 3.6, PHP 7.2, Ruby 2.5, Perl 5.26 und SWIG 3.0. Als Datenbanken liefert das Unternehmen MariaDB 10.3, MySQL 8.0, PostgreSQL 10, PostgreSQL 9.6 und Redis 5. Weiterhin im Paket enthalten sind Apache HTTP Server 2.4, nginx 1.14, Squid 4.4 und Varnish Cache 6.0.

RHEL 8 kann ab sofort vom Server des Unternehmens heruntergeladen werden. Zahlende Kunden haben die Wahl zwischen einer Haupt-DVD, einer Erweiterungs-DVD sowie einem Boot-ISO, der lediglich das Basissystem mit sich bringt. Pakete können hier dediziert ausgewählt und installiert werden. Der Hersteller gewährt insgesamt 10 Jahre Support für die neueste Version. Die derzeit aktuelle Version RHEL 7 wird für Kunden, die nicht auf RHEL 8 umsteigen wollen, weiter unterstützt.

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