Die Gemeinschaft, die seit einiger Zeit die Weiterentwicklung von Canonicals Displayserver Mir übernommen hat, gibt die Veröffentlichung von Mir 1.2 bekannt.
Die Entwicklung des Displayservers Mir wurde von Canonical 2013 gestartet, um als Alternative zu Wayland für die Bestrebungen des Ubuntu-Distributors bei seinem mobilen Betriebssystem Ubuntu Touch und für Unity 8 zu dienen. Seit sowohl der mobile Sektor als auch Unity 2017 von Canonical eingestellt wurden, wird Mir als Gemeinschaftsprojekt unter der Leitung von Alan Griffiths fortgeführt, der schon bei Canonical das Projekt führte. Dazu wurde festgelegt, dass Mir in Zukunft nur noch mit Wayland-Clients kommunizieren soll. Damit sollte sich der Server auf die Aufgabe eines Treibers, Compositors und Fenstermanagers beschränken. Als hauptsächliche Zielplattform wurde das Internet der Dinge (IoT) auserkoren. Im Herbst 2018 stellten die Entwickler dann die stabile Version
vor.
Die bisher noch experimentelle Unterstützung von X11-via-Xwayland rückte ein Stück näher an ihre Fertigstellung, die noch im Entwicklungszyklus zu Ubuntu 19.10 fertiggestellt werden soll. Mir implementiert zudem eine kuratierte Liste von Wayland-Erweiterungen, die auf den Anforderungen von Client-Anwendungen basiert. Mit Mir 1.2 erhalten Entwickler jetzt die Möglichkeit, mit Mir-basierten Shells und libmirwayland-dev selbst weitere Erweiterungen zu unterstützen. Darüber hinaus wurden viele Fehler beseitigt und das XDG-Output-Protokoll wird erstmals unterstützt.