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Fr, 4. Oktober 2019, 09:54

Software::Datenbanken

PostgreSQL 12 freigegeben

Die PostgreSQL-Entwickler haben Version 12 des freien objektrelationalen Datenbanksystems veröffentlicht. Die wichtigsten Neuerungen in PostgreSQL sind JSON-Pfadabfragen, Plugins für die Speicherung von Tabellen und gesteigerte Geschwindigkeit.

PostgreSQL

Ein Jahr nach PostgreSQL 11 wurde jetzt PostgreSQL 12 offiziell freigegeben. Die neue Version enthält zahlreiche Verbesserungen in allen Komponenten. Die Geschwindigkeit der Abfragen wurde insbesondere bei großen Datenmengen gesteigert. Zugleich wurde auch der Speicherbedarf reduziert.

PostgreSQL 12 soll die Geschwindigkeit der Standard B-Baum-Indexe generell erhöhen und den von den Indexen benötigten Platz effizienter verwalten. Damit einher geht zugleich eine Verkleinerung der Indexe, die öfter geändert werden. Zusätzlich kann PostgreSQL 12 die Indexe parallel neu erstellen. Das bedeutet, dass eine REINDEX-Operation durchgeführt werden kann, ohne weitere Änderungen zu blockieren. So lassen sich auch länger andauernde Index-Rebuilds durchführen, ohne den Zugang zur Datenbank sperren zu müssen, was in produktiven Umgebungen unerwünscht sein kann.

Desweiteren erweitert PostgreSQL 12 die Fähigkeiten der spezialisierten Indizierungsmechanismen. Die Möglichkeit, Indexe mit der INCLUDE-Klausel zu erstellen, die in PostgreSQL 11 hinzugekommen waren,gilt nun auch für GiST-Indexe. SP-GiST-Indexe dagegen lassen jetzt Abfragen nach dem K-nächsten Nachbarn (K-NN) zu bei Datentypen, die die Distanzoperation (<->) unterstützen. Ferner wurde der Overhead von Write-ahead Logs (WAL) beim Erzeugen von GiST-, GIN- und SP-GiST-Indexen reduziert.

Eine Verbesserung der Geschwindigkeit wurde auch bei Tabellen erreicht, die aus tausenden von Partitionen bestehen, wenn eine Abfrage nur eine kleine Zahl der Partitionen benötigt. Auch das Einfügen in partitionierte Tabellen wurde schneller. Neu ist auch die Ausführung von JSON-Pfadabfragen nach der SQL/JSON-Spezifikation in SQL:2016. Vergleiche können jetzt ohne die Unterscheidung von Groß- und Kleinschreibung und Akzenten durchgeführt werden und CREATE STATISTICS kann nun komplexere Statistiken liefern. Durch eine Abfrage berechnete Spalten können als neue Spalten abgespeichert werden.

Die Schnittstelle zur Speicherung von Tabellen wird jetzt von Plugins realisiert und neue Zugriffsmethoden können mit CREATE ACCESS METHOD deklariert werden. Das Kommando pg_verify_checksums wurde in pg_checksums umbenannt und dient nun auch zum dynamischen Ein- und Ausschalten von Prüfsummen. Eine weitere wichtige Änderung ist, dass es nun keine Datei recovery.conf mehr geben darf, ihr Inhalt wurde mit postgresql.conf vereinigt. Ferner ist die Just-in-Time (JIT)-Compilierung für SQL-Anweisungen jetzt standardmäßig eingeschaltet, was die Geschwindigkeit von Anweisungen mit WHERE-Klauseln erhöhen soll.

Eine komplette und detaillierte Liste der Neuerungen findet man in den Anmerkungen zur Veröffentlichung. Die neue Version von PostgreSQL steht im Quellcode zum freien Download bereit.

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