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Red Hat Enterprise Linux 8.1 veröffentlicht
Nach sechsmonatiger Entwicklungsarbeit hat Red Hat die erste Aktualisierung von Red Hat Enterprise Linux 8 veröffentlicht, die bessere Hardware-Unterstützung, diverse Software-Updates und eine Vielzahl von Erweiterungen bringt.
redhat.com
Über sechs Monate nach der Freigabe der
aktuellen Version 8 der hauseigenen Unternehmensdistribution hat Red Hat
eine erste Aktualisierung des Betriebssystems vorgestellt. Die neue Ausgabe verwendet weiterhin einen stark erweiterten
Kernel 4.18. Zahlreiche Treiber-Updates und Neuerungen aus neueren Kerneln wurden allerdings in den Red-Hat-Kernel zurückportiert. Unter anderem unterstützt die aktuelle Version des Red Hat-Kernels »early kdump« und ist in der Lage, den rngd-Daemon ohne Root-Rechte zu starten. TPM wurde auf die Version 2.0 aktualisiert und der kernel-rt-Quellcode passt zu den offiziellen Quellen der Distribution. Neben erweiterter Hardware-Unterstützung enthält RHEL 8.1 zudem zahlreiche Verbesserungen im Bereich der Sicherheit, Vernetzung, Container-Unterstützung und Systemverwaltung.
Die Installation des Systems ist in der Lage, Module auszuschließen, und der Image Builder unterstützt unter anderem auch Google Cloud und Alibaba Cloud. Damit unterstützt RHEL 8.1 alle wichtigen Cloud-Infrastrukturplattformen wie AWS, Microsoft Azure, OpenStack und VMWare. Mit der Aktualisierung hat Red Hat zudem die dnf-utils zu yum-utils umbenannt. Das tuned-Paket wurde auf die Version 2.12 angehoben und verfügt über zahlreiche Verbesserungen in puncto Geschwindigkeit. Chrony liegt ferner in RHEL 8.1 in der Version 3.5 vor und erfuhr diverse Anpassungen hinsichtlich der Genauigkeit. Der neue FRRouting-Stack ersetzt Quagga durch Free Range Routing (FRRouting). GNU enscript bietet zudem eine Unterstützung für ISO-8859-15.
Weitere Neuerungen von Red Hat Enterprise Linux 8.1 stellen Optimierungen der Sicherheit dar. Udica, ein neues Werkzeug zur Erstellung von SELinux-Regeln, hilft Administratoren bei der Einrichtung eines sicheren Systems. Das fapolicyd-Framework ermöglicht dagegen ein einfaches White- und Blacklisting von Applikationen und OpenSCAP unterstützt ab sofort auch neue Data-Streams und ermöglicht eine bessere Auswertung. Mit Healthcheck führt Red Hat zudem ein neues Werkzeug ein, das sich für die Überprüfung von Identity Management-Umgebungen nutzen lässt.
Die für die Administration des Systems zuständige Web-Konsole lässt die Einrichtung von SMT und die Konfiguration von Firewall-Zonen zu. Die Konfiguration von virtuellen Maschinen wurde weiter ausgebaut. Für Entwickler bietet das neue Red Hat Enterprise Linux 8.1 GCC 9, LLVM 8.0.1, Rust 1.37 und Go 1.12.8. Serverbetreiber dürfen sich über neue Modul-Streams in Form von PHP 7.3, Ruby 2.6, Node.js 12 und nginx 1.16 freuen. Zudem wurde der klassische Gnome-Desktop aufpoliert und DRM auf die Version 5.1 angehoben.
RHEL 8.1 kann durch das Red Hat Network (RHN) bezogen werden und wird im Zuge der regulären Updates an Kunden ausgeliefert. Ferner stehen ISO-Images zur Verfügung, die allerdings ebenfalls nur mit einem gültigen RHN-Account bezogen werden können.