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Mo, 25. November 2019, 09:54

Software::Grafik

Gimp-Fork Glimpse 0.1 freigegeben

Die Entwickler hinter Glimpse, einem Fork von Gimp, haben die erste Version ihrer Anwendung veröffentlicht.

Gimp 2.10

Mirko Lindner

Gimp 2.10

Das GNU Image Manipulation Program (Gimp) gehört zweifelsohne zu den prominentesten Vertretern von freier Software. Am 21. November 1995 kündigte der Student Peter Mattis in comp.os.linux.development.apps eine Betaversion von Gimp an, einem Bildbearbeitungsprogramm, das sich zu einer Alternative für Photoshop&Co aufschwingen sollte. Zusammen mit seinem Kommilitonen Spencer Kimball hatte Mattis das Programm als Studienarbeit entwickelt. Seit seiner Vorstellung war Gimp ein mit vielen Funktionen ausgestattetes Programm, das u.a. mit einem Plugin-System, beliebigem Rückgängigmachen und Wiederholen, »intelligenter« Schere, Dithering, Unterstützung von Farben mit 8, 15, 16 und 24 Bit, Zoom und Verschieben in Echtzeit, simultaner Bearbeitung mehrerer Bilder, Unterstützung der Formate GIF, JPEG, PNG, TIFF und XPM sowie vielen Auswahl- und Bearbeitungswerkzeugen aufwarten konnte.

Mittlerweile sind die Originalautoren nicht mehr dabei und Gimp wird durch eine Gemeinschaft von Freiwilligen weiterentwickelt. Einige von diesen störten sich an dem Namen der Anwendung. Während im deutschsprachigen Raum das Wort »Gimp« eher unbekannt sein dürfte, stören sich die englischschprachigen Nutzer an dem Namen. Denn das Wort Gimp steht nicht nur für Kordel und andere Objekte an Textilien, sondern wird in der Bedeutung Krüppel abwertend für behinderte oder unbeliebte Personen verwendet. Laut diversen Aussagen sehen sich Schulen, Universitäten und Bibliotheken deshalb oft außerstande, die Software bereitzustellen, was schlussendlich zu einem Fork von Gimp führte.

Die nun vorgestellte Version 0.1 von Glimpse – wie der Fork heißt – bringt keine funktionalen Änderungen, sondern konzentriert sich lediglich auf die Entfernung des Namens aus der Anwendung und der Dokumentation. Das Paket kann in Form eines Flatpaks direkt von Flathub oder aus den Quellen installiert werden. Wie bei Gimp 2.10.12, das die Basis der Anwendung bildet, benötigt auch Glimpse diverse Bibliotheken, darunter Babl 0.1.68, Gegl 0.4.16 und MyPaint 1.3.0.

»Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns geholfen haben, unsere Ziele zu erreichen, und hoffen, dass wir den Schwung beibehalten können, wenn wir mit der Planung der nächsten Schritte in Glimpse 0.2.0 beginnen«, schreiben die Entwickler. Wann allerdings mit einer neuen Version zu rechnen ist, steht noch nicht fest.

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