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Fr, 13. Dezember 2019, 10:56

Software::Entwicklung

Qt 5.14 veröffentlicht

Das Qt-Projekt hat die Klassenbibliothek Qt 5.14 freigegeben. Die neue Ausgabe enthält eine Reihe von neuen Funktionen und Erweiterungen gegenüber Qt 5.13, besonders im 3D-Bereich.

Qt Project

Qt ist eine C++-Klassenbibliothek, die sowohl GUI-Elemente als auch andere nützliche Klassen in großer Zahl anbietet und damit die plattformübergreifende Entwicklung von C++-Programmen wesentlich erleichtert. Qt 5.14 wurde nun ein halbes Jahr nach Qt 5.13 freigegeben. Die neue Ausgabe bringt nach Angaben der Entwickler viele neue Funktionen, Verbesserungen und Korrekturen. Laut der Liste der Neuerungen von Qt 5.14 wurden zahlreiche Klassen um einzelne weitere Methoden erweitert. Einige Neuerungen sind für sich aber bereits recht umfangreich und bedeutend.

Wie das Projekt bereits im Oktober in zwei Artikeln skizziert hat, ist Qt 3D ein Schwerpunkt der nächsten Monate oder Jahre. Qt 3D ist ein sehr allgemein gehaltenes Modul der Qt-Bibliothek, das der dreidimensionalen Darstellung dient. Es nicht einfach eine Kapselung von OpenGL- oder Vulkan-Funktionalität, sondern ein komplettes Framework zur Erstellung, Bearbeitung und Darstellung von 3D-Szenen. Seit Qt 5.7, also gut drei Jahren, ist es ein unterstützter Bestandteil von Qt. Qt 3D hat allerdings den Nachteil, dass Entwickler sich einigermaßen gut mit 3D auskennen müssen und trotzdem nur begrenzte Funktionalität bietet. Die Lösung nennt sich Qt Quick 3D, ein neues Modul, das jetzt als technische Vorschau vorliegt.

Qt Quick 3D soll das Darstellen einfacher 3D-Inhalte mit deutlich weniger Aufwand möglich machen. Dafür ist es aber weniger anpassbar, so dass Entwickler hier noch schneller an die Grenzen stoßen werden. Das bedeutet, dass sie wiederum einen externen Darstellungsalgorithmus einbinden oder, wenn das nicht möglich ist, auf ein anderes Framework ausweichen müssen, beispielsweise Qt 3D, das erhalten bleibt. Qt Quick 3D besitzt eine QML-Schnittstelle; den vollen Funktionsumfang einschließlich einer C++-Schnittstelle wird es erst in Qt 6 erhalten, das in einem Jahr erscheinen dürfte.

Qt Quick hingegen, das bestehende Modul für OpenGL-Grafik, wird in Vorbereitung auf Qt 6 von OpenGL unabhängig gemacht und kann künftig auch Vulkan, Metal oder Direct3D 11 nutzen. Ein Renderer für den Scene-Graph, der unabhängig von der zugrundeliegenden Schnittstelle ist, ist als Vorschau verfügbar. Zwei weitere bedeutende Änderungen in Qt Quick sind das neue Modell Qt Quick Timeline für die Animation und eine Ereignisbehandlung für das Mausrad, WheelHandler, die auch emulierte Ereignisse von einem Trackpad behandeln kann.

In Qt 3D wurde das Thread-Verhalten optimiert, so dass die Geschwindigkeit auf kleinen eingebetteten Systemen besser sein soll. Das bisher immer zwischengeschaltete Framebuffer-Objekt wird unter gewissen Bedingungen wegoptimiert, was ebenfalls eingebetteten Systemen zugute kommen soll, die teilweise über sehr schlechte Framebuffer-Implementationen verfügen.

Weitere Verbesserungen gab es bei der Unterstützung hoher Bildschirmauflösungen, darunter auch nicht-ganzzahlige Skalierung, Unterstützung für Farbräume in Bildern, der neue Namensraum QColorConstants mit Namen für vordefinierte Farben, Lesen und Schreiben im Markdown-Format in den Texteditoren, Aktualisierung auf Unicode 12.1 und die Klasse QCalendar, die verschiedene Kalendersysteme unterstützt. Das Netzwerkmodul kann nun HTTP/2 konfigurieren und die Netzwerkverbindung überwachen, und Qt WebEngine wurde auf den Stand von Chromium 77 gebracht.

Qt 5.14 steht zum Download auf download.qt.io bereit. Gleichzeitig mit Qt 5.14 wurde auch die Entwicklungsumgebung Qt Creator Version 4.11 veröffentlicht. Die neue Version bringt experimentelle Unterstützung für Qt für WebAssembly und Qt für MCUs und viele kleinere Verbesserungen.

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