Medienberichten zu Folge soll bereits in der übernächsten Version des Kernels neben einer Unterstützung für WireGuard auch eine Unterstützung für USB4 enthalten sein.
USB 4.0 wurde Ende August verabschiedet und wird die Geschwindigkeit der Geräte gegenüber der alten Version 3.2 signifikant erhöhen. Die neue Spezifikation ist ein gemeinsamer Nachfolger von USB 3 und Thunderbolt 3. Die Anfang 2019 an die USB-IF übergebene Thunderbolt-Spezifikation wird dazu so erweitert, dass sie unter anderem wie bei USB üblich eine verzweigende Struktur unterstützt. Die Geschwindigkeit von USB 4.0 liegt bei 40 Gbit/s, was gegenüber Thunderbolt 3 keine Erhöhung darstellt.
Neben USB4 wird die übernächste Version auch über diverse weitere Neuerungen verfügen. Eine der interessantesten dürfte dabei WireGuard sein. Die von Jason A. Donenfeld ersonnene Software und ein Protokoll implementiert VPN-Techniken, um sichere Point-to-Point-Verbindungen zu erstellen. Das System wird – je nach Implementierung – als ein Modul in den Linux-Kernel eingebunden und verspricht gegenüber etablierten Anwendungen wie beispielsweise IPsec und OpenVPN nicht nur eine Steigerung der Geschwindigkeit, sondern auch eine Minimierung des Einrichtungsaufwands. Die Implementierung ist relativ klein und gut verständlich, weshalb sie auch von anderen Entwicklern wie beispielsweise von Linus Torvalds favorisiert wird.
Wann mit der Freigabe des Kernels 5.6 gerechnet werden kann steht noch nicht fest. Vorerst peilen die Kernelentwickler die Veröffentlichung von Linux 5.5 an. Geht alles nach Plan und die nächste Version erscheint Anfang des kommenden Jahres, sollte Linux 5.6 im Frühjahr 2020 verfügbar sein.