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Di, 4. Februar 2020, 12:20

Software::Entwicklung

glibc 2.31 freigegeben

Die glibc-Entwickler haben Version 2.31 der C-Laufzeitbibliothek veröffentlicht. Die neue Version enthält einige neue Funktionen, Anpassungen und Korrekturen.

Victor Siame

glibc ist die Laufzeitbibliothek für Programme, die in der Programmiersprache C geschrieben sind. Da auch C++ davon Gebrauch macht und viele Compiler und Interpreter für andere Sprachen selbst in C geschrieben sind, hängt letztlich ein Großteil der unter Linux laufenden Software von glibc ab. Die Bibliothek hat als Hauptziele Portabilität und hohe Geschwindigkeit. Da sie außerdem allen relevanten Standards wie ISO C11 und POSIX.1-2008 folgt, ist sie recht umfangreich und bietet mehr Funktionen als alternative Implementierungen. Sie bietet zudem eine umfassende Unterstützung für Internationalisierung, die über die in den alternativen Bibliotheken vorhandene hinausgeht.

Version 2.31 von glibc enthält laut der Ankündigung von Siddhesh Poyarekar nur wenige Neuerungen. Wesentlich länger ist die Liste der Fehlerkorrekturen sowie die Liste der inkompatiblen Änderungen. Der größte Teil der inkompatiblen Änderungen besteht allerdings aus der Entfernung von veralteten Komponenten, ein kleinerer Teil aus notwendigen Anpassungen an veränderte Umgebungen.

Neu hinzu kam das Macro _ISOC2X_SOURCE, das Definitionen aus dem zukünftigen C2X-Standard der ISO, der noch in Entwicklung ist, sichtbar macht. Momentan ist erst ein Teil der neuen Spezifikation implementiert, und Änderungen sind noch möglich. Dieselben Definitionen sind auch zugänglich, wenn man das Macro _GNU_SOURCE definiert oder in GCC die Option -std=gnu2x verwendet.

Zu allen Funktionen aus <math.h>, die ihre Ergebnisse in einen kürzeren Typ runden, gibt es jetzt typgenerische Macros in <tgmath.h>. Dies folgt den Standards TS 18661-1:2014 und TS 18661-3:2015. Im Thread-Bereich wurde die Funktion pthread_clockjoin_np hinzugefügt, die ausschließlich in der glibc vorhanden ist. Sie ermöglicht, auf das Ende eines Threads zu warten, allerdings nur für eine angegebene maximale Zeit mit einem wählbaren Zeitgeber.

Der DNS-Stub-Resolver sendet nun optional das Bit AD (Authenticated Data) in Anfragen, wenn in /etc/resolv.conf die Option trust-ad gesetzt wird. Dieses Bit kann von Anwendungen ausgelesen werden und diesen anzeigen, ob die Daten verschlüsselt übertragen wurden. Als neue Übersetzung kam mnw_MM, die in Myanmar gesprochene Sprache Mon, hinzu.

Zum Compilieren von glibc 2.30 wird GCC ab Version 6.2 benötigt, über die minimale Kernel-Version unter Linux liegen keine Angaben vor. Sicher ist, dass Kernel vor Version 3.2 seit längerer Zeit schon nicht mehr unterstützt werden.

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