Software::Systemverwaltung
APT 2.0 erschienen
Das Debian-Team hat die Paketverwaltung APT in Version 2.0 veröffentlicht. APT 2.0 bringt sowohl einige neue Funktionen als auch Geschwindigkeitsoptimierungen. Außerdem wurde die Größe der Bibliothek deutlich reduziert.
Software in the Public Interest
Nach APT 1.8, der aktuellen stabilen Version in Debian 10, wollten die Entwickler die Versionsnummer nicht auf 1.10 erhöhen, sondern entschieden sich stattdessen für 2.0.
APT 2.0 bringt dennoch keine einschneidenden Änderungen, sondern ist lediglich das Resultat kontinuierlicher Entwicklung. APT ist die kommandozeilenbasierte Paketverwaltung von Debian, die auch Paketabhängigkeiten berücksichtigt und kaum etwas an Funktionalität missen lässt. APT besteht aus einer ganzen Reihe von einzelnen Programmen, darunter dem gleichnamigen apt, apt-get und apt-cache. Diese Programme können auch von grafischen Paketverwaltungen wie Synaptic und dem Frontend aptitude verwendet werden.
Kommandos, die Paketnamen als Argumente erwarten, können in APT 2.0 Muster wie in aptitude handhaben. Dafür sind ab jetzt keine regulären Ausdrücke mehr verwendet werden, was die einzige Inkompatibilität mit APT 1.8 darstellt. Einzelheiten sind in der Dokumentation zu apt-patterns
nachzulesen.
apt
wartet nun unbegrenzt, um eine Sperre auf dpkg setzen zu können. Wenn es im Hintergrund läuft, ist die Wartezeit allerdings auf 120 Sekunden begrenzt. Wenn es in dieser Zeit die Sperre nicht setzen kann, gibt es den Namen und die PID des sperrenden Prozesses aus. Neu ist ferner das Unterkommando satisfy
bei apt und apt-get. Ein Paket lässt sich nun auch anhand des Namens des Quellcodepakets »pinnen«.
APT verwendet jetzt die Hash-Funktionen von libgcrypt, was eine deutliche Beschleunigung gegenüber den bisher verwendeten Implementationen bringen dürfte. Die Verteilung der Dekompression und Verarbeitung von Update-Informationen wurde besser parallelisiert. Die Bibliothek libept wurde ins APT-Projekt aufgenommen, soll aber langfristig durch Funktionalität in APT komplett ersetzt werden. Sie soll jedenfalls keine neue Funktionen erhalten. Python-apt 2.0, eine Python-Bindung für APT 2.0, ist noch nicht fertig und wartet noch auf kleinere Verbesserungen.
APT 2.0 ist in Debian Sid und mittlerweile auch in Debian Testing zu finden, das Mitte 2021 als Debian 11 freigegeben werden soll.