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Mo, 20. April 2020, 12:10

Software::Distributionen::BSD::FreeBSD

OpenZFS mit besserer FreeBSD-Unterstützung

Die OpenZFS-Entwickler haben Anpassungen für FreeBSD in ihr Repositorum übernommen. FreeBSD plant bereits seit geraumer Zeit, auf die freie Variante des ZFS-Dateisystems aufzusetzen und trieb die Integration voran.

Anton K. Gural/freebsd.org

Als das »ultimative Dateisystem« wurde das ZFS-Dateisystem aus dem Hause Sun angepriesen. Zettabyte File System (ZFS) brach in der Tat mit vielen Paradigmen der Unix-Welt und bietet ein komplett neues Konzept der Bedienung. Im Gegensatz zu konventionellen Storage-Lösungen arbeitet das Dateisystem nicht auf der Ebene des Volume-Managements, sondern auf einer neuen, abstrakten Umgebung namens »Storage Pools«, die vergleichbar mit LVM ist. Im Gegensatz zu LVM nistet sich ZFS jedoch nicht unterhalb der Dateisystemebene ein, sondern oberhalb, sodass das System die komplette Kontrolle über die Verteilung der Daten auf der Hardware behält. Dadurch eröffnen sich für ZFS interessante Möglichkeiten, was das Dateisystem schnell auch unter anderen Betriebssystemen interessant machte. ZFS wurde deshalb recht früh als das fortschrittlichste Dateisystem bezeichnet, obwohl es sich diesen Rang dann heutzutage auch mit anderen Systemen, wie beispielsweise Btrfs, teilen muss, welches einige der Funktionen von ZFS ebenfalls anbietet.

Nach der Übernahme von Sun durch Oracle wurden allerdings zahlreiche unabhängige Entwicklungen des ZFS fortgeführt. Grund dafür war unter anderem die problematische Lizenz, die eine Einbindung von ZFS in den Kernel immer noch verhinderte. Im September 2013 wurde schließlich damit begonnen, die unabhängigen Entwicklungen in einem Projekt mit der Bezeichnung »OpenZFS« zusammenzuführen. Dabei sollte das Dateisystem unter anderem betriebssystemübergreifend vereinheitlicht werden, denn auch unter Linux wird das Dateisystem kein Bestandteil des Kernels sein. Doch auch andere Betriebssysteme setzen nicht auf das Original-ZFS, sondern auf verschiedene Implementierungen.

So nutzt beispielsweise FreeBSD die von dem Illumos-Projekt vorangetriebene Implementierung des Dateisystems, die allerdings OpenZFS hinterherhinkt. Die FreeBSD-Entwickler haben deshalb letztes Jahr beschlossen, dass die ZFS-Unterstützung von FreeBSD auf OpenZFS - und damit auch »ZFS On Linux« - migriert werden soll. Dieser Schritt soll letztendlich auch eine bessere Unterstützung und Funktionalität erzielen und das Open-Source-ZFS-Ökosystem vereinheitlichen. Allan Jude präsentierte auf der EuroBSDCon 2019 die Kombination aus OpenZFS + FreeBSD und stellte eine Aufnahme der Änderungen in OpenZFS in Aussicht.

Die Resultate der Arbeit sind nun letzte Woche in das offizielle Repositorium von OpenZFS eingeflossen und sollen nun als eine gemeinsame Codebasis zwischen Illumos, FreeBSD und Linux dienen. Weitere Systeme wie MacOS und Windows können zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

Der neue Code kann unter FreeBSD 12 und 13-CURRENT genutzt werden und bietet gegenüber der alten Implementierung diverse Vorteile. Unter anderem wurde die SSD-TRIM-Unterstützung verbessert. Neu sind auch native Verschlüsselungsfunktionen und persistentes L2ARC. OpenZFS kann gemeinsam mit der ursprünglichen Implementierung installiert werden. Nutzer der alten Implementierung sollen allerdings beachten, dass sie nach dem Schwenk auf die neue Version und einem Upgrade ihrer Pools nicht mehr auf die alte Implementierung zurückgehen können.

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