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So, 8. Juli 2001, 11:26

Gemeinschaft::Konferenzen

LinuxTag: OpenSource-Stände, Teil V

Pro-Linux präsentiert Ihnen weitere OpenSource-Stände.


Kryptographie

Die Freiwilligen am Krypto-Stand versuchen, das Bewusstsein der Leute für Sicherheits-Themen zu stärken. Zu diesem Zweck wird vorgeführt, wie einfach Datenverkehr in Netzwerken abgehört werden kann. Insbesondere kann man sich über die Konzepte informieren, die hinter Krypto-Software stehen. Der Problematik, dass diese nicht immer ganz einfach zu verstehen sind, ist man sich durchaus bewusst.

Es wird auch darauf aufmerksam gemacht, dass Kryptographie nicht sinnvoll ist, wenn schon der Ausgangsrechner nicht sicher ist, etwa weil ein Trojaner darauf läuft oder wenn Dritte ohne weiteres an den Rechner kommen. Außerdem sollte man nicht lediglich die E-Mails verschlüsseln, die schützenswerte Informationen enthalten, da man für eventuelle Angreifer ja bereits eine Vorauswahl darüber trifft, was interessant sein könnte und was nicht.

Besonders hervorgehoben wird der GNU Privacy Guard, eine Software, die zum Verschlüsseln von E-Mails eingesetzt wird und ausschließlich patentfreie Algorithmen einsetzt. Der GPG soll später mit Handbuch im Laden gekauft werden können, weshalb auch Wert darauf gelegt wird, dass er unter Windows funktioniert. Natürlich werden auch weitere wichtige Projekte wie OpenSSH und OpenBSD vorgestellt.

BSD

Am BSD-Stand stellt BIM (Berkeley in Munich) die 3 BSD-Systeme vor und informiert über ihre Vorteile, Fähigkeiten, Unterschiede und Interna. Die ein oder andere Stichelei gegen Linux und die GPL darf dabei nicht fehlen. Man kann sich an diesem Stand nicht nur über die Unterschiede in der allgemeinen Zielsetzung von OpenBSD, NetBSD und FreeBSD informieren, sondern auch über Details wie die Hardware-Unterstützung, die Binär- und Quellcode-Kompatiblität oder die verfügbare Software. Wer eines der BSD-Systeme einmal testen möchte, kann hier selbstverständlich auch CDs erwerben.

WINE

Die WINE-Entwickler stellen ihre Implementierung der Windows-API vor, deren Entwicklung heute vor 8 Jahren begonnen hat. Viele der Entwickler interessieren sich insbesondere für Spiele, weshalb zahlreiche Spiele bereits funktionieren. Da man Windows-Programme, über deren Quellcode man verfügt, auch nativ für GNU/Linux compilieren und gegen die Wine-Bibliothek linken kann, können auf diese Weise theoretisch auch Windows-Programme für andere Architekturen als x86 portiert werden. Wine selbst konnte bereits mit einem simplen Programm erfolgreich auf einem PowerPC verwendet werden, doch die Haupt-Aufgabe liegt natürlich darin, WINE auf x86 zuverlässig und weitgehend bug-kompatibel zu Windows zu bekommen. Viele Programme sind nunmal um die Fehler von Windows herumprogrammiert und die WINE-Entwickler müssen hier ein identisches Verhalten bieten, damit die Anwendungen richtig funktionieren.

Da manche Details von Windows nicht dokumentiert sind, ist manchmal ein wenig Reverse-Engineering nötig, allerdings nicht nur von Windows selbst. Die WINE-Entwickler müssen oft nachprüfen, wie Applikationen die API-Funktionen aufrufen, um entsprechend reagieren zu können. Da dies sehr aufwendig ist und WINE überwiegend ein Hobby-Projekt ist, ist es immer noch im Alpha-Stadium; allerdings wird auf die baldige Veröffentlichung einer Version 1.0 hingearbeitet. Der Windows-Quellcode würde den Wine-Entwicklern wohl manchmal helfen, doch sie würden es ablehnen, ihn zu verwenden, wenn es nicht mit Sicherheit legal wäre. Ein von Crackern eroberter Code würde also das Projekt nicht voranbringen.

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