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Sa, 8. Dezember 2001, 13:36

Software::Büro

MS Office für Linux?

Die Forderungen von neun US-Bundesstaaten, die im Kartellverfahren gegen den Softwarehersteller Microsoft ermitteln, könnten eine native Portierung der Office-Suite für Linux zu Tage tragen.

Konzern-Chef Steve Ballmer dürfte an dieser Auflage wohl am wenigsten Gefallen finden. Sollte es nach Willen der neun Bundesstaaten gehen, die im Kartellverfahren gegen Microsoft ermitteln, so soll der Softwarehersteller dazu gezwungen werden, Office auf Linux zu portieren. Unter Umständen eine wohl der schmerzlichsten Niederlagen für Ballmer. Das von Ballmer bereits als Krebsgeschwür bezeichnete Betriebssystem ist nach Auffassung des Microsoft-Konzern-Chefs die größte Bedrohung für das Redmonder Unternehmen.

Der bisherige Schlichtungsvorschlag im Kartellstreit mit Microsoft sieht vor, dass Microsoft die Hersteller autorisiert, nur das eigentliche Betriebssystem ohne Zusatzapplikationen auszuliefern. Das Unternehmen muss nach dem Vorschlag dabei Applikationen wie Internet Explorer, Media Player oder Instant Messenger nicht vollständig aus Windows entfernen, sondern lediglich deaktivieren.

Dem District of Columbia (D.C.) sowie den Vertretern neun weiterer Staaten geht allerdings dieser Vorschlag nicht weit genug. Nach Auffassung der Vertreter haben Wettbewerber von Microsoft wenig Chancen, eigene Applikationen anzubieten, wenn die umstrittenen Applikationen bereits vorinstalliert, aber nicht entfernt wurden. Berichten unabhängiger Medien zufolge wollen die Gegner des bisherigen Schlichtungsvorschlags den Softwaregiganten aus Redmond dazu zwingen, weitere Zugeständnisse zu machen. Wie die US-Zeitung »USA Today« berichtet, fordern die Staaten neben einer einer Auslieferung von Windows XP in einer Version, in der Explorer und andere Komponenten komplett fehlen, sowie eine Office-Version für Linux.

Nach Meinung der Vertreter entscheide sich eine nicht unerhebliche Zahl von Anwendern für Windows wegen dem am häufigsten eingesetzten Büroprogramm. Der Austausch an Dokumenten erfolgt faktisch nur in Microsoft-Formaten. Die Vertreter kritisieren, dass bei einem eMail-Versand von Dokumenten vorausgesetzt wird, dass der Empfänger Windows-Formate lesen kann. Da dem nicht immer so ist, wollen die Gegner des Schlichtungsvorschlags deshalb eine Portierung von Office für Linux erreichen.

Machbar dürften beide Schritte allemal sein. Bereits in der Vergangenheit zeigten Anbieter und unabhängige Experten trotz anderweitigen Bezeugungen von Microsoft, dass die Komponenten aus Windows entfernt werden können und nicht wie von dem Softwarekonzern berichtet, fest im System verankert sind. Technisch dürfte Microsoft auch für eine Umsetzung von Office für Linux vorbereitet sein, schließlich gibt es das Microsoft Office seit neuestem auch für das Apple Mac OS X, das auf einem Mach-3-Kernel mit einem BSD-Unix aufsetzt.

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Kommentare (Insgesamt: 158 || Alle anzeigen )
Re: Re: MS Office für Linux? (abacus, Fr, 14. Dezember 2001)
Re: Re: MS Office für Linux? (dipesh, Do, 13. Dezember 2001)
Re: MS Office für Linux? (Wexel2000, Di, 11. Dezember 2001)
Re: MS Office für Linux? (Holger, Di, 11. Dezember 2001)
Re: MS Office für Linux? (Anonymous, Di, 11. Dezember 2001)
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